Tipps vom Star-Golflehrer David Leadbetter
Es war im September vergangenen Jahres eine große Enttäuschung für die Mitglieder des Golfclubs Grevenmühle in Ratingen: Der von langer Hand vorbereitete Besuch des Star-Golflehrers David Leadbetter hatte aufgrund der Wetterkapriolen in den USA abgesagt werden müssen. Der Flieger konnte nicht abheben. Jetzt aber hatte es Leadbetter bei bestem Sommerwetter endlich nach Deutschland und in den Club in Ratingen-Homberg geschafft.
Grevenmühle ist einer der weltweit über 40 Akademiestandorte des Autors mehrerer Golf-Lehrbücher. In Deutschland gibt es darüber hinaus nur noch die Leadbetter-Akademien in Velbert Gut Kuhlendahl und am Timmendorfer Strand. „Solche Präsentationen wie hier mache ich etwa 20 bis 30 Mal im Jahr“, sagt David Leadbetter. „Was ich dabei preis gebe, klingt sehr einfach und genau deshalb mache ich das immer wieder. Denn die meisten Golfer denken zu viel nach, wenn sie den Sport lernen und betreiben.“ Leadbetter betont während seiner humorvollen Show mit teilweise überspitzten Darstellungen immer wieder, wie wichtig der Spaß am Sport ist. „Ihr könnt ja alle nichts dafür, dass ihr beim Abschlag zu viel nachdenkt. Das ist das Naturell der Deutschen.“ Dann gibt er ein anschauliches Beispiel dafür, wie Golf nicht gelernt und trainiert werden sollte: Er legt eines seiner Lehrbücher vor sich auf den Boden, schlägt die Seite mit der Beschreibung des Abschlags auf und vollzieht in einzelnen Schritten die jeweiligen Abbildungen, Winkelbeschreibungen und Körperbewegungen nach. Zwischendurch unterbricht er den ohnehin abgehackten Bewegungsablauf, um die Seiten im Buch umzublättern. Mehr als 50 Besucher folgten den Ausführungen – und jedem war sofort klar, dass diese Darstellung Nonsens ist, wenngleich sich einige irgendwie auch ertappt fühlten.
Das ist ohnehin das Prinzip von David Leadbetter: seine Zuhörer damit erreichen, dass sie sich in seinen Fehlerbeschreibungen wiederfinden. So bietet er ihnen eine Show, die sie lange nicht vergessen werden; weil jeder von den zahlreichen Tipps zu Schlägerhaltung, Ball und Bewegungsablauf etwas für sich mitnehmen kann. „95 Prozent der Golfer halten den Schläger falsch, das ist der größte Fehler beim Golf.“ Leadbetter sucht sich einen Probanden und zeichnet mit einem Filzschreiber die Lage des Schlägers in die Handfläche. Dann korrigiert er die Haltung und markiert mit einer anderen Farbe erneut die Linien. „Fast alle halten den Schläger in der Handfläche und nicht in den Fingern. So blockieren sie die Beweglichkeit aus dem Handgelenk heraus und machen sich das Leben selbst schwer.“ Daraus resultiere dann auch der übermäßige Krafteinsatz beim Versuch, den Ball zu erwischen. Dieser müsse im Übrigen nicht getroffen werden, sondern Teil der Bewegung sein. Nur dann seien Alter des Spielers und körperliche Konstitution unwichtig. Aussagen wie „Der Ball weiß nicht, wie alt du bist“ oder „Ohne Ball klappt die Bewegung perfekt, das Scheitern kommt erst, wenn der Ball vor dir liegt“ prägen sich ein.
Der Golfclub Grevenmühle
Der Golfclub Grevenmühle verfügt in Ratingen-Homberg über eine der renommiertesten Anlagen in der Region. Er war 2012 Gründungsmitglied des inzwischen unter dem Label „GolfHochZehn“ bekannten Verbundes von Golfclubs in der Region. Neben der 18-Loch-Anlage werden umfangreiche Trainingsmöglichkeiten für Anfänger und Fortgeschrittene geboten. Das Trainingszentrum auf der hoch gelegenen Driving-Range bietet acht überdachte Abschlaghütten, eine davon als moderne Videoanalyse-Hütte ausgebaut, und neun großzügige Terrassen mit Rasenabschlägen. Darüber hinaus verfügt der Platz über ein rund 1500 Quadratmeter großes Putting-Green sowie separate Chip- und Pitchflächen. Grün- und Fairwaybunker sowie Möglichkeiten zum Hanglagentraining runden das Trainingsangebot ab. Der Golfclub Grevenmühle ist gemäß Deutscher Golfanlagenklassifizierung des Bundesverbandes Golfanlagen als 5-Sterne-Anlage ausgezeichnet und seit 2017 einer von drei deutschen David-Leadbetter-Akademiestandorten.