Die erste urkundliche Erwähnung des Golfsports erfolgte bereits im Jahre 1457. Damit ist Golf eine der ältesten noch heute praktizierten Sportarten weltweit. Die Golfregeln haben sich im Laufe der Zeit angepasst, sind aber im wesentlichen Kern gleich geblieben. Die Golfregeln im Überblick sollen ihnen die wichtigsten Regeln vermitteln.
Inhalt
- Ein Regelwerk mit hunderten von Änderungen
- Wie viele Golfregeln gibt es?
- Diese zehn Golfregeln sollten sie kennen
- Das wichtigste Ziel: möglichst wenig Schläge
- Empfehlenswerte BĂĽcher ĂĽber die Golfregeln
- Die Etikette
- Die wichtigsten Regeln der Golfetikette in Stichpunkten:
- Testen Sie Ihr Wissen rund um die Golfregeln
- Weitere Artikel zum Thema Golfregeln
Ein Regelwerk mit hunderten von Änderungen
Unabhängig davon, wie viele Löcher man beim Golf spielt, ist das Ziel immer dasselbe: zur Absolvierung der Runde möglichst wenige Schläge zu benötigen. Die Golfregeln sind allerdings um einiges komplizierter als das jetzt klingt. Die Hauptschuld daran trägt der Umstand, dass Golf im Freien gespielt wird. Hieraus resultiert eine FĂĽlle von Situationen, die der einheitlichen Regelung bedĂĽrfen. Daher haben sich die Regeln seit der ersten Abfassung im Jahr 1744 regelmäßig verändert. Da aber auch Regeln der Auslegung bedĂĽrfen, werden vom Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews zusätzlich auch die Entscheidungen zu Einzelfragen veröffentlicht. Auf deren Seite sind quasi die “offiziellen” Regeln abrufbar, und es gibt eine Sammlung mit Auslegungen, diese umfasst inzwischen mehr als 800 Seiten. Selbst wenn fĂĽr Golf also dem Grundsatz nach lediglich 34 Regeln bestehen, sind diese ĂĽber die Jahrhunderte immer feiner gefasst und klarer ausgelegt worden, um jedem Einzelfall gerecht zu werden. Auf der Seite vom Golfverband gibt es die Regeln ebenfalls im Wortlaut.
Wie viele Golfregeln gibt es?
Seit 2019 wurde die Zahl der Golfregeln vom R&A und der USGA auf 24 reduziert, davon waren es noch 34. Die war die weitreichendste Änderung der vergangenen 30 Jahre. Ziel war es, das Golfspiel leichter verständlich, fairer und zukunftsfähiger machen. Mehr dazu hier.
Diese zehn Golfregeln sollten sie kennen
FĂĽr den Anfang haben wir einmal versucht, die wichtigsten Golfregeln herauszufiltern, damit sie gut ĂĽber den Platz kommen. Hier der Versuch einer Top-10. Wie immer gilt: Es gibt immer Ausnahmen, und bei den Golfregeln sind das nicht so wenige. Daher ist diese Zusammenstellung auch eine entsprechende VerkĂĽrzung, diese soll fĂĽr einen schnellen Ăśberblick helfen. Behalten sie das unbedingt im Hinterkopf:
- Der Ball muss so gespielt werden, wie er liegt. Man darf ihn also nicht einfach besser legen.
- Man beginnt mit einem Golfball und bleibt auch dabei, man darf ihn während der Golfrunde nicht einfach auswechseln. Das gilt natürlich nicht, wenn der Ball auf der Runde verloren geht.
- Wenn der Ball im Aus landet (dafür gibt es Markierungen durch Holzstäbe), oder wenn der Ball nicht mehr gefunden wird, weil er im Rough liegt, dann muss der Golfspieler den Schlag von dort noch einmal wiederholen, von wo der Schlag misslang. Mit Blick auf die Etikette (schnelles Spiel) empfiehlt es sich in so einer Situation, gleich noch mal einen Ball zu schlagen, falls man sich sicher ist, dass der erste Ball verloren ist.
- Kann ein Golfball aus irgendwelchen GrĂĽnden nicht gespielt werden, muss der Spieler dieses als “unspielbar” erklären. Dann bekommt er einen Strafschlag und hat drei verschiedene Möglichkeiten weiterzuspielen.
- Entweder er spielt noch mal von der Stelle, von welcher der Schlag misslang.
- Oder er droppt den Ball an der Stelle, an der der Ball unspielbar wurde. Unter droppen versteht man das Fallenlassen eines Golfballs aus dem ausgestreckten Arm, allerdings nicht in Richtung des Loches.
- Und die dritte Möglichkeit: man darf den Ball entlang einer Linie, vom Loch und dem unspielbaren Ball, nach hinten.
- Beim Golfen gibt es das schöne Wort der “losen Naturstoffe“, das sind beispielsweise Blätter oder Ă„ste. Diese darf man vor einem Schlag zur Seite legen. Aber Achtung: das gilt nich in einem Bunker.
- Und ein weiteres schönes Wort sind “bewegliche Hemnisse“. So etwas kann eine Bunker-Harke sein, die im Weg liegt. Auch diese darf man auf die Seite legen, oder eine Bank. Wenn die Bank festgeschraubt ist, darf man in diesem Fall straffrei droppen.
- Man muss darauf achten, seinen eigenen Ball zu spielen, nicht den von Mitspielern. Dabei kann eine Markierung auf dem Ball helfen
- Kommt man mit seinem Ball auf dem GrĂĽn an, darf man dort den Ball aufheben und reinigen.
- Schlägt man den Ball aus einem Bunker, darf der Schläger davor den Boden/Sand nicht berühren.
- Das “bedienen” auf dem GrĂĽn, da der Ball beim Einlochen nicht gegen die Fahnenstange schlagen darf, sollte ein Golfer die Stange von einem Mitspieler herausnehmen lassen, nachdem er den Putt ausgefĂĽhrt hat, damit der Ball in das Loch rollen kann.
Das wichtigste Ziel: möglichst wenig Schläge
Da ĂĽber Sieg und Niederlage die Zahl der Schläge entscheidet, befassen sich auch die wichtigsten Grundregeln des Sports mit dieser Zahl. FĂĽr jede einzelne Bahn ist ein bestimmter Wert festgelegt, der sich “Par” nennt. Dabei handelt es sich um die Anzahl von Schlägen, die ein sehr guter Golfer zur Absolvierung derselben benötigt. Dabei wird von zwei Schlägen, sogenannten Putts, auf der das Loch umgebenden Rasenfläche, dem sogenannten Green, ausgegangen. Die Anzahl wird vor allem durch die Schwierigkeit des Lochs bestimmt. Dabei geht es um die Länge der Bahn, die Anzahl der Bunker oder auch Wasserhindernisse. Wird fĂĽr einen Schlag mehr als Par benötigt, handelt es sich um einen Bogey. Bei einem Schlag weniger handelt es sich dagegen um einen Birdie. Zwei Schläge weniger bedeuten einen Eagle. Wird das Loch mit nur einem einzigen Schlag getroffen, spricht man von einem Ass, zu Englisch Ace oder Hole in one. Die Zahl der benötigten Schläge fĂĽr einen Kurs ist auch ausschlaggebend fĂĽr das Handicap eines Spielers. Nach den Statuten des Deutschen Golf Verbandes, kurz DGV, wird dieses nach dem Zählspiel nach Stableford ermittelt. Die Punkteskala dieses Systems gewährt pro Loch bis zu fĂĽnf Punkte beginnend mit einem Punkt fĂĽr eins ĂĽber Par. (Mehr zum Thema Golf richtig zählen)
Der Golfsport – Golfregeln fĂĽr die ganze Welt
Der Golfsport hat, trotz seiner langen Tradition, noch heute regelmäßig eine Fülle neuer offizieller wie halboffizieller Regeln bzw. Regelanpassungen. Vom ältesten Golfclub, dem Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews, werden die Regeln festgelegt. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit der United States Golf Association (USGA). Die von beiden gemeinsam verabschiedeten Regeln haben für die gesamte Welt Gültigkeit.
Empfehlenswerte BĂĽcher ĂĽber die Golfregeln
Ăśber die Golfregeln sind schon einige BĂĽcher geschrieben worden, und natĂĽrlich gibt es sie auch gedruckt. Aber möchte man die kompletten Golfregeln wirklich in Papierform mittragen? Als gute Ăśbersicht empfehlen wir “Golfregeln kompakt” des Schweizer Autors Yves C. Ton-That. Der Ratgeber enthält die Lösung zu immer wiederkehrenden Regelfällen auf dem Golfplatz. Diese lassen sich durch das Register schnell finden, wenn man sie braucht. Es kostet rund 20 Euro und kann hier bestellt werden.
Wer sich auf seine Platzreife vorbereitet, dem sei das Buch “DGV-Platzreife: Golfregeln in Frage und Antwort” aus dem Köllen Verlag empfohlen. Es ist das offizielle Buch des Golfverbandes zur Vorbereitung auf die Platztreife, kostet rund 20 Euro und kann hier bestellt werden.
Die Etikette
Unter der Etikette versteht man quasi das angemessene und sportliche Verhalten auf dem Golfplatz. Das Nichtbeachten der Etikette zieht zwar keine Strafschläge nach sich, aber dafür den Ärger der Mitspieler.
Ohne die Verhaltensregeln wäre ein flüssiges und sportlich-faires Spiel kaum möglich. Aber auch um den Golfplatz bestmöglich zu schonen ist die Einhaltung dieser Regeln unerlässlich.
Die wichtigsten Regeln der Golfetikette in Stichpunkten:
- Achten Sie auf eine angemessene Kleidung (keine Blue Jeans, TrainigsanzĂĽge, Turnschuhe, etc) Details zu Kleiderordnung in deutschen Golfclubs gibt es hier, in Clubs im Ausland hier.
- Pitchmarken auf dem Grün müssen sorgfältig behoben werden
- Den Bunker nach Schlägen wieder einebnen und die Harke wieder in den Bunker legen
- Divots wieder einsetzten und festdrĂĽcken
- keine Probeschwünge auf den Abschlägen
- zügig, das bedeutet ohne Verzögerung, spielen
- Vorrecht auf dem Platz beachten (Schnellere Partien durchspielen lassen, beim Suchen eines Balls den nachfolgenden Flight durchspielen lassen, an stark frequentierten Tagen gilt: Vierball vor Dreiball vor Zweiball, Einzelspieler haben kein Platzrecht und mĂĽssen jedes andere Spiel vorbeilassen)
- Erst spielen, wenn die Spieler vor ihnen auĂźer Reichweite sind
Testen Sie Ihr Wissen rund um die Golfregeln
Auf dieser Seite hat unser Experte für die Golfregeln, Gernot Pausch, speziell für Golfanfänger einige Regelbeispiele zusammengestellt. Beantworten Sie die Frage zunächst selbst, wenn Sie auf die Frage klicken, werden Sie die Antwort sehen.