Moritz Lampert, heute 16, Arztsohn aus Heidelberg und (Muster-) Schler mit Vorliebe fr Sprachen, wird schon vor dem deutschen Shootingstar Martin Kaymer im Ryder Cup 2008 antreten ? genauer gesagt: Beim Junior Ryder Cup, der am 15. und 16. September in Old Stone, Kentucky, quasi als Auftakt des “groen” Duells USA?Europa zhlt. Lampert, Mitglied des GC St. Leon-Rot mit seiner beispiellosen Jugendarbeit (die Mzen Dietmar Hopp sehr am Herzen liegt) schaffte den Sprung ins europische Junior-Team mit einem beachtenswerten dritten Platz beim European Junior Masters im franzsischen Chantilly. Und die vier Besten dieser inoffiziellen Europameisterschaft fr Golfer bis 16 Jahre erhielten automatisch einen Startplatz im Europa-Team.
“Ich freue mich riesig auf diese Nominierung und auch darauf, nach unserem Ryder Cup Martin Kaymer mal live zu sehen. Wir kennen uns nicht, ich bin nur einmal bei einem seiner Bundesligaspiele mitgelaufen, als ich noch klein war.” Das war die Zeit, als Opa Lampert den kleinen Moritz, den drei Jahre lteren Christopher und spter auch Nesthckchen Carolin mit auf den Platz in St. Leon-Rot nahm ? woran sich Moritz noch gut erinnert: “Ich war vom ersten Tag von diesem Sport gepackt, obwohl ich spter auch Eishockey ganz gerne mochte. Aber die Tatsache, dass ich an diesem Ball, der da ruhig lag und nicht etwa wie im Tennis dahergeflogen kam, am Anfang ein paar Mal vorbei geschlagen habe, machte mich richtig rgerlich. Ich glaube heute noch, das war der Grund, warum ich diesen Sport dann richtig lernen wollte.”
Was er schaffte. Mit elf war Moritz badisch-wrttembergischer Meister in der Klasse bis 12 Jahre. Heute trainiert er “zwei bis drei Stunden am Tag ? freiwillig! Ich werde zu nichts gezwungen ? ich will es selber.”
Die Faszination am Golf? “Es ist das Spiel zunchst gegen dich selbst und nicht gegen andere. Im Golfen ist man an den Fehlern immer selbst schuld und kann sie nicht auf andere schieben. Auerdem findet Golfen meisten an schnen Orten mit tollen Panormas statt, ich erinnere mich noch gut an meine ersten Eindrcke in den Alpen, am Vierwaldsttter See. Und auch unsere Familien-Flights sind immer lustig, obwohl einer ja immer passen muss ? wir sind ja fnf in der Familie.”
Seine Idole? “Adam Scott, weil der so nett wirkt und Tiger Woods, was seine Art zu spielen und sein Auftreten anbetrifft. Aber mir imponiert auch Martin Kaymer, weil er trotz seiner Erfolge so bodenstndig und normal geblieben ist. Er war ja noch vor wenigen Jahren Amateur und hat jetzt bewiesen, was man alles erreichen kann. Und von Bernhard Langer habe ich letzthin gelesen, dass sowohl fr Profis als fr Amateure das Putten am wichtigsten ist. Ich glaube, da hat er mit all seiner Erfahrung recht, ich sehe das auch so. Noch am 18. Loch kann man mit schlechten Putts alle guten Schlge davor wieder kaputt machen…” Junge Erfahrungswerte.
Reizt ihn auch eine Profi-Karriere? “Nicht unbedingt. Ich lege es nicht darauf an. Mal sehen, vielleicht nach dem Abi. Das will ich 2011 auf jeden Fall erstmal schaffen. Vielleicht gehe ich dann auch wie so viele deutsche Talente nach USA ? aber nicht zum Studieren, nur zum Golfen.” Bis dahin wird er mit Erfolgs-Trainer Mark Matheis weiterhin “im Sommer nach den Turnieren viel Erfahrungen austauschen und Probleme besprechen”, und im Winter Technik-Training absolvieren. “Mein Schwung muss noch kompakter werden…”
Sein grter Fan? …ist selbst Nationalspielerin im deutschen Juniorinnen-Team. “Meine Freundin Marie Tschida lebt leider mit ihren Eltern auf Mallorca, deshalb knnen wir uns hchstens alle zwei Wochen oder bei gemeinsamen Lehrgngen sehen…”
Der (bisherige) Erfolg zeigt, dass das fr beide offensichtlich nicht die schlechteste Lsung ist.