Golf mit “fun”
Besonders ist mir quer durch die Bank bei allen meinen US-Kollegen aufgefallen, dass fast alle mehr oder minder das Lessons making Fun in den diversen Golf-Broschüren im Vordergrund stellten wie behauptet !have fun! im Vordergrund beim Golfen in der wohl in diesem Sport führenden und richtungsweisenden Nation steht.
Diese Paarung aus Pflege der Tradition (Pinehurst gegründet 1895) und Spa, fällt jedem Golf-Besucher in den USA ins Auge, wenn er etwas abseits der touristischen, von allen Europern angeflogenen Golfdestinationen, spielt.
Besonders hier bei uns vermisse ich, dass beim Golfunterricht und Golfen der Spa zu kurz kommt. Wenn ich so bei uns durch die Reihen gehe, es wird fast zu verbissen trainiert, alle mglichen und unmglichen Hilfsgerte in den Mittelpunkt gestellt, sowie das Dogma der alleingltigen Lehrmethodik unterrichtet.
Nehmen Sie 5 internationale Golfmagazine und Sie erhalten 5 unterschiedliche Tipps von ausgewiesenen Experten ber das fast gleiche Thema.
Bei aller Hochachtung fr das Golfen im deutschsprachigen Raum, wrde ich aber gerne eines feststellen:
In jedem Leistungssport, auch im Gebiet der Wissenschaft & Industrie, zeigt sich der Standard eines Landes, [unterstrichen]wie viele Spitzenleute[/unterstrichen] es hervorbringt. Dies ist die bekannte Leistungspyramide, wer eine gesunde breite Basis hat, bringt auch entsprechende Topleute heraus.
Nun lassen wir einmal die letzten 20 Jahre, des sogenannten Golfbooms in unserem Sprachraum Revue passieren. Wir haben eine enorme Steigerung an Golfpltzen erfahren, die im Vergleich zu der Zahl der tatschlichen Golfspieler berproportioniert ist.
Seit nunmehr fast 2 Jahren stagniert der Zuwachs und erhebliche finanzielle Troubles fr die Golfanlagen sind die Folge.
Nehmen wir nun die aktuelle Rangliste der Golfer welt- oder europaweit, da finde ich ein zwei Talente platziert, das deutsche Ausnahmetalent Bernhard Langer, der die letzten 25 Jahre das Feigenblatt fr die Reprsentanz war, mssen wir wegnehmen. Ein Langer htte sich, egal aus welchem Land er kme, auch dort durchgesetzt. Seine Leistungen sind sicher nicht ein Verdienst deutscher Nachwuchsfrderungen der Verbnde oder Golflehrmethodik.
Wenn ich mich an die vielen Talente erinnere, z.B. Oliver Eckstein, wer erinnert sich an ihn usw., was ist daraus geworden…? Es wurde viel Geld verpulvert, der Anspruch auch in der Ausbildung von Golfern Weltspitze zu sein ist ein Hohn, wenn man den Blick auf die Weltranglisten oder Tourranglisten wirft. Was haben kleinere Lnder wie Schweden uns da voraus?
Warum sind wir nicht fhig von den fhrenden Golfnationen wie den USA und Grossbritanien zu lernen?
Sie werden es in den USA, bei Greenfeepreisen im Moment zwischen
20- 50 inkl. Golfcart auf in dieser Preiskategorie wesentlich berragenderen Pltzen im Vergleich zu unseren Pltzen, auch was Greenfeepreise angeht, nie erleben, dass Sie jemand nach einem Vereinsausweis fragt!
Ein Blick auf die Weltrangliste und die Namen der Golfspieler in der Tour gengt mir eigentlich, wenn ich mich an die eigentlich fr alle gltigen Spielregeln der Leistungspyramide (Breite Basis breite Spitze) halte, um zu sehen, dass in unserem System was faul ist und was falsch luft und dies nicht erst seit heute!
Vielleicht sind wir, was die Charity-und Promiturniere gesponsert von den teuren Automarken, fhrend, fr Veranstaltungen der VIP`s oder rtlichen Golfclub Prominenz!
Das natrlich die Verbnde und Funktionre der Clubs ,Golflehrerverbnde und Golfmedien. von diesem starren dogmatischem System, der Ihnen die Existenzberechtigung und die Vorteile sichert nicht ablassen, msste jedem klar sein.
Aber nur der Hinweis…bitte … wo steht sportlich und international unser Golf….?
Den Vorwurf, dass sich sportlich nichts wesentlich verndert hat, kann man, ohne Feigenblatt Langer, in einer erfolgsorientierten Wertewelt den Verantwortlichen der letzten 25 Jahre nicht ersparen, wenn man einen Blick auf die Ranglisten wirft.
Man msste einer Bankrotterklrung gleich sagen, wir sind international auf dem gleichen
Niveau wie vor 25-30 Jahren!
So richtig erreicht hat man das Publikum und die Menschen hier bei uns noch nicht, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Lndern. Ergo, bleibt auch die groe Resonanz in den Medien aus. Abgesehen von den im eigenen Saft schmorenden Golfmedien, von denen ich in den letzten 25 Jahren nicht den Hauch einer Kritik jemals gelesen habe, da Sie fast ausschlielich von den Anzeigen lebt und daher nicht als eigentlicher Journalismus angesehen werden kann. Vergleichen Sie die Berichterstattung in den Medien nur von der letzten British Open in all den Lndern…USA, UK, Asien etc. etc. mit der unsrigen?
Daher mssen wir uns nicht wundern, wenn auch in der Rangliste sagen wir mal zwischen Platz 50 bis 200 keine 10 15 Spieler von uns zu finden sind.
Selbstverstndlich sind groe Erfolge wie bereits gesagt, im Bau von vielen Anlagen und auch in der Zunahme von Golfern auch bei uns zu verzeichnen.
Aber auf den Punkt gebracht…siehe unsere Bevlkerungsanzahl und die %-Anzahl der Golfer, siehe Spieler in der Weltklasse, siehe Berichterstattung in den Medien ber die Golfweltereignisse….und damit auch den Stellenwert des Golfes in unserer Gesellschaft…
es hat sich anteilsmig zu wenig verndert…im Gegenteil:
Der Spass-Faktor, der Genussfaktor, frs breite, vielleicht zu gewinnende Publikum kommt zuwenig zum tragen, durch immer kompliziertere [unterstrichen]Spiel-Handicap und Berechtigungs-
systeme….[/unterstrichen]Die Verantwortlichen sind zusehr in der Materie verhaftet und denken nicht mehr wie Otto Normalverbraucher ….walk in your customers shoes…. bei dem Wust von Vorschriften, Ausweisen, Regeln, welche ein Neueinsteiger bei uns zu erlernen hat.
Kaum zurck aus den USA erreichte mich auch der Notruf zweier Golfschler…..,verbissen erzhlten Sie mir von Streit unter Flightpartnern und um die Kommastelle hinter dem Handicap….. und das man von Turnier zu Turnier gehastet sei ..usw…..
Zurck aus den USA kommt man sich vor bei uns wieder in einer anderen Golfwelt gelandet zu sein.
Diese verbissene Turnierspielerei wie bei uns, in den USA gnzlich unbekannt bei den Amateuren, wrde dort ebenso, wie die Kommastellenfeilscherei beim HC, dort nur ein unverstndliches Kopfschtteln erzeugen!
Meine Forderung nach einer radikalen nderung auf wenige Punkte
gebracht (ohne Anspruch auf Vollstndigkeit) lautet daher:
Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in Nationalen Verbnden fr die Clubs.
Abschaffung der einheitlichen sogn. Clubkarte..jeder Club stellt seineneigenen Ausweises her und vergibt die Spielberechtigungen in Eigenregie,
– damit ist es den Clubs selbst berlassen, wo sie sich einreihen wollen und
– es wird automatisch vermehrt die gewnschte Anzahl an Publikkursen geben.
Vereinfachung des Handicapssystems (Abschaffung der Kommastellen
– warum soll es nicht mehr Single-HC- geben???)
Wesentlich weniger Turniere auf Clubebene Spassfaktor muss in den Vordergrund, dh. auch wesentlich weniger offene vorgabewirksame Turniere…
mehr Lochwettspielturniere und Vierer -Turniere (gerade hier lernen Anfnger )
Eindmmung der vielen Promi-Turniere und der eigentlich dem Amateurstatus widersprechenden Turnierserien mit berdimensionalen Einladungen und Preisen.
(sehen Sie sich den Boulevard Teil der Tageszeitungen an…da wird seitenlang berichtet ber irgendwelche sogen. Vip-Vereinigungen bzw. Charity-Vip-Turniere , und alle die sich dazurechnen irgenwo in Kitzbhel Turniere spielen…Sie lesen davon was es zum Buffet gab..usw. usw…..Tombola Gewinne von Autos bis Flugreisenwerden dabei verteilt.. vergleichen Sie diese Anzahl Berichterstattung dann mit denen der wirklich sportlich wichtigen? Dann bekommen Sie das Bild, dass Golf bei uns in der ffentlichkeit beim Publikum erzeugt wird…. und man muss sich dann nicht wundern, was Otto Normalverbraucher von diesem Sport hlt………
Erleichterung des Wechsels von talentierten Amateuren ins Profilager durch z.B. Schaffung vieler kleiner Pro-Turniere auf lokaler Ebene.
Vereinfachung der Unterrichtsmethodik, bernahme neuer Lehrideen..
Grundstzlich weg von der Dogmatik und dem Anspruch bzw. Zentralisierung
– und Vereinheitlichung… den Golfspass wieder in den Fordergrund rcken.
Klar ist auch, dass eine solche Reform , von Auen her an die Vereine und Verbnde herangetragen werden muss oder zu erfolgen hat. Professionele Golfplatzbetreiber oder vielleicht auch wirklich an der Fortentwicklung unseres Golfes interessierte Personen , sollten vielleicht nur meine Anregung hier durchdenken oder einen Blick auf die Weltrangliste werfen….wo und wie viele unserer Spieler sind dort zu finden?
Warum sind soviele Schweden, Amerikaner besser? Warum dann nicht unser System in Frage stellen und von den Besten lernen?
Klar ist auch, dass eine solche Reform , von Auen her an die Vereine und Verbnde herangetragen werden muss oder zu erfolgen hat. Professionele Golfplatzbetreiber oder vielleicht auch wirklich an der Fortentwicklung unseres Golfes interessierte Personen , sollten vielleicht nur meine Anregung hier durchdenken oder einen Blick auf die Weltrangliste werfen….wo und wie viele unserer Spieler sind dort zu finden?
Warum sind soviele Schweden, Amerikaner besser? Warum dann nicht unser System in Frage stellen und von den Besten lernen?
Die Chance im Schatten des ruhmreichen Langers, wenigstens in der Breite viele gute Spieler und eine Reform des Golfsportes bei uns zu erreichen haben wir vergeben.
Ich erinnere noch an die Diskussion als Bad Griesbach in Zusammenarbeit mit Bernhard Langer die ersten gnstigen Mitgliedschaften auf dem Markt anbot!
Leider blieb diese Reform stecken. Geblieben ist ein immer schneller werdender Wechsel und Dschungel von nderungen im Handicapsystemen -Regeln,-Turniere (Vergabe von Handicaps sogar ber 9 Loch…) es wurden in den letzten 2 3 Jahren mehr nderngen bei uns durchgefhrt, als in den anderen Lndern in den letzten 50 Jahren!.
Zugleich der ruinse Verkauf von obligaten Fernmitgliedschaften oder Ausweisen, anstelle einfach es den Club freiszustellen, wenn man wo und wie auf den Anlagen spielen lsst und der Nationale Golfverband ist noch ein Mitvorreiter dieser Geschftsidee.
Sollte man nicht TIME OUT rufen , liebe Golffreunde und sagen STOPP!
Schluss mit den dauernden nderungen, zurck zu den Wurzeln, lasst uns einen Blick auf die fhrenden Golfnationen werfen, weg mit den Zwang ,Wust & Vorschriften von Verbnden, wo es mglich ist und zurck [kursiv]zum SPA beim GOLFEN![/kursiv]
Natrlich weis ich beim Schreiben dieser Zeilen, dass ich mir damit nicht sehr viele Freunde
machen werde, aber ich hoffe, dass die Leser des Golfsportmagazins meine Bemhungen und Gedanken untersttzen und ich freue mich auf Post von Ihnen.
In diesem Sinne noch eine weitere schne Golfsaison
Ihr
Heinz Schmidbauer