Der Nordire Rory McIlroy schrieb Ende August in Atlanta Geschichte. Er konnte sich durch seinen Sieg bei der PGA Tour Championship als erster Golfer überhaupt den dritten Gesamtsieg der PGA sichern. In der FedExCup-Wertung liegt der Profi nun uneinholbar vorne. Durch den Sieg beim Tourfinale setze McIlroy auch ein Zeichen. Der Brite gilt als großer Verfechter der PGA-Tour, die wegen der Neueinführung der durch Saudi-Milliarden gestützten LIV-Tour sehr unter Druck geraten ist. Zusätzlich zum Turniersieg und dem Erfolg in der Saisonwertung kann sich der Golfer über ein Preisgeld von 18 Millionen US-Dollar freuen.
Nach der Enttäuschung beim Major Turnier in St. Andrews, als der Nordire es nach „Halbzeitführung“ verpasste, nach nunmehr acht Jahren wieder ein Majorturnier zu gewinnen, ist der Doppelerfolg mehr als ein Trost. Vor der Tour Championship in St. Jude gab McIlroy auch zu, dass der kürzlich knapp verpasste Majorsieg ihn schon wurme. Die „schwierige Nacht“, von der er sprach, ist aber sicher mit dem Erfolg und durchaus großen Geldsegen aber wohl vergessen. Mit erst 33 Jahren ist der viermalige Majorsieger mit dem dritten Sieg der Saisonwertung endgültig zu einem der erfolgreichsten Golfer seiner Generation aufgestiegen. Dabei ist es gut möglich, dass er noch die besten Jahre vor sich hat.
Dass McIlroy die Tour Championship gewinnt, war durchaus überraschend. Der US-Amerikaner Scottie Scheffler hatte sich teils eine deutliche Führung mit bis zu 6 Schlägen Vorsprung erarbeitet, wurde aber am Schlusstag vom späteren Sieger abgefangen. Dieser startete eine furiose Aufholjagd und konnte seinem jüngeren Konkurrenten Schlag um Schlag abnehmen. Scheffler versagten am Schlusstag der Tour die Nerven. Er verlor am finalen Sonntag mit einer 73er Runde 7 Schläge auf den späteren Sieger.
Eine Überraschung war McIlroys Erfolg keineswegs. Er hat die gesamte Saison sehr stark gespielt und wurde von den Wettexperten bei bwin fast bei jedem Turnier als einer der Favoriten geführt. Der junge Ire holte völlig verdient den Gesamtsieg der PGA Tour und wird auch bei den kommenden Turnieren zum Favoritenkreis zählen. Dass ein Profi die Tour gewinnt, der sich öffentlich für die PGA starkmacht, ist für den Verband ein Glücksfall. Der Profigolfsport befindet sich gerade in einer sehr entscheidenden Phase. Mit der neuen LIV-Tour versucht Saudi Arabien durch enorm hohe Preisgelder die besten Golfer der Welt für sich zu gewinnen. Da die PGA die abtrünnig gewordenen Golfer ausschloss, besteht gerade ein Machtkampf zwischen den Touren. Dabei geht es nicht nur um Prestige, sondern um sehr viel Geld und die Frage, ob dieses wichtiger als gewisse Werte ist.