Etwa um 1990 besuchte mich eine Gruppe Lecher auf einer von mir gebauten neuen Golfanlage. Angespornt von meinem Freund, dem leider viel zu früh verstorbenen langjährigen Tourismusdirektor Prof. Hubert Schwärzler. Die wenigsten hatten damals schon jemals einen Golfschläger in der Hand. Ich konnte den Bitten nicht widerstehen und ließ die Truppe nach einer zu kurzen Einführung ein paar Löcher spielen. Das Ergebnis können Sie sich vorstellen. Auch Prof. Schwärzler sah dies, und er überredete mich, eine Woche im Jahr nach Lech zu kommen, quasi als Entwicklungshilfe. Übungsort/provisorische Driving Range war eine Almwiese nahe dem Ort, wo heute ein sehr schöner 9-Loch-Platz ist.
Es wurden zum Schluss immer mehr Wochen im Jahr, die ich mir von meinen anderen Engagements abzwacken musste.
Anfangs wurden die Golfaktivitäten von der Hotellerie misstrauisch beäugt. Schließlich gehört Lech am Arlberg zu den berühmtesten Skiorten der Welt, und die Sommersaison ist bei dem auf 1.500 m Höhe gelegenen Ort kurz.
Der Zulauf war im Laufe der Zeit so groß, dass ich den begeisterten Lechern vorschlug, einen Club zu gründen, der vorerst außerordentliches Mitglied im ÖGV wurde. Hintergedanke war natürlich, dass es in einem „richtigen“ Golfplatz enden sollte. Dank des Einsatzes von Prof. Schwärzler und des späteren Präsidenten, dem Hotelier Clemens Walch, begann man mit drei Übungslöchern.
Viele neue Mitglieder halfen dann mit, bis man die heutige 9-Loch-Anlage, die idyllisch im Ortsteil Zug in die Landschaft eingefügt wurde, eröffnen konnte. Als Manager wurde mit meinem ehemaligen Golfschüler Markus Kleissl ein sehr tüchtiger, engagierter Mann gefunden. Er leitet geschickt die Agenden des Clubs. Es wird jetzt eine neue Driving Range errichtet. Der Weltskiort mit seinen berühmten Gästen und den noch berühmteren Skimöglichkeiten, die kaum ihresgleichen finden, schloss mit dem Golfclub eine Imagelücke. Er ist auch ein besonderer Ort des Zusammentreffens der Einheimischen geworden, was in der hektischen Wintersaison kaum möglich ist.
Persönlich verfolgte ich die Entwicklung des Clubs immer, auch wenn mir später meine Zeit für viele Besuche nicht erlaubte. Aber jetzt, zum 10-jährigen Bestehen des Platzes nahm ich gerne die Gelegenheit wahr, nachzusehen, was aus dem Golfsamen „Lech“ geworden ist.
Die Lecher können stolz darauf sein, was sie geschaffen haben. Ich kann begeisterten Golfern und Golferinnen einen Besuch nur empfehlen. Auch wenn es nur neun interessante Bahnen sind – die hochalpine Landschaft, die exzellente Hotelerie und die Wandermöglichkeiten, verbunden mit der Herzlichkeit der Lecher, werden Sie begeistern. Ein Geheimtipp! Wer es nicht zu eilig hat, sollte über eine Anreise durch das wunderbare Lechtal nachdenken.
Persönlich fühle ich mich in Lech fast immer wie zu Hause.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Spiel.
Ihr
Heinz Schmidbauer
Der Golfclub Lech
Abschlag auf 1.500 Meter
Der neue Golfplatz liegt auf 1.500 Meter ü.M. und ist damit der höchst gelegene Golfplatz Österreichs. Die Bahnen führen durch das Zugertal direkt am Lechfluss entlang, der mehrmals überspielt werden muss. Flussaufwärts spielend erwartet den Golfer das einmalige Panorama der Roten Wand. Man sieht auf einen Blick, dass die Entwickler des Golfplatzes die Ursprünglichkeit des reizvollen Zugertals erhalten wollten und der Eingriff in Umwelt und Landschaftsbild so weit wie möglich minimiert wurde. Sport und Naturerlebnis gehen Hand in Hand. So sind auch Murmeltiere, Steinadler und andere tierische Alpenbewohner gern gesehene Stammgäste auf dem Platz.
Anspruchsvoll, charismatisch, einzigartig
Wer vor dem Spiel seine Putting-, Chipping- oder Pitching-Technik verbessern will, kann beim Berghof, im Ortskern von Lech, die Driving Range besuchen. Danach geht es los zum 19 Hektar großen 9-Loch-Platz. Mit PAR 66 bietet der Platz Golfern jeglicher Spielstärke eine Herausforderung. Besonders spannend sind Loch 3 und 4, wo der Lech überspielt werden muss, um erfolgreich einzulochen. Bei Loch 3 erhebt sich zudem der Schafberg mit seiner imposanten Kulisse. Als Signature Hole (Visitenkarte) des Platzes gilt das Loch 7 mit einer Länge von 122/140 m. Hier muss der Stierlochbach überwunden werden, bevor der Ball auf einem idyllischen Green nahe dem Lech landet. Das letzte Loch führt am traumhaft angelegten Zuger Fischteich vorbei. Danach kann man dann auf der Terrasse des neu errichteten Clubhauses entspannen und nochmal in aller Ruhe die traumhafte Aussicht genießen.