Der Dokumentarfilm “Henners Traum” taucht tief in die faszinierende Geschichte eines außergewöhnlichen Projekts ein, das nie realisiert wurde.
Möglich gemacht hat das der Bürgermeister Henner Sattler, der den Dokumentarfilmer nah an sich heranließ. Sattler ist ein außergewöhnliches Stadtoberhaupt. Nicht nur, dass der CDU-Mann bei der letzten Wahl mit fast 70 % im eigentlich roten Nordhessen gewählt wurde. Er ist emotional, zupackend, sympathisch und offen – aber wenn es sein muss, kann er auch mal poltern. Und er hat Ministerpräsident Roland Koch hinter sich.
Sein Partner ist der Architekt Tom Krause. “Das wird ein absolutes Leuchtturmprojekt,” sagt er. Nein, er brüllt es. “Das wird eine Sensation für ganz Europa.” Aus der alten verschlafenen Domäne Beberbeck mit ihrem klassizistischen kurfürstlichen Schloss soll ein Tourismus-Resort werden. Und das im wirtschaftlich klammen Nordhessen, von Spöttern auch als Hessisch-Sibirien bezeichnet.
Zurzeit hat Krause 60 Projekte in 24 Ländern laufen. Es gibt Büros in Dubai, Sao Paulo und Hamburg. “Wir arbeiten interkontinental.” Es gibt zwar noch andere Planungsbüros in Deutschland, die ähnliche Objekte auf den Weg bringen, aber in Deutschland sind wir eindeutig führend. Er hält ein wenig inne, überlegt und sagt: “Also, als Weltmarktführer würde ich uns mit unserem Büro nicht bezeichnen, aber man kann schon sagen: Wir sind Europamarktführer.” Manche bezeichnen ihn als grenzwahnsinnig. Aber das stört ihn nicht. Neid gibt es überall.
Die Ausgangsfragestellung ist schlicht und einfach: Woher kommen in Zeiten der weltweiten Immobilien- und Finanzkrise 420 Millionen für das größte Tourismusprojekt in Europa? Eine exemplarische Reise tief in das Herz von Projektplanern und Immobilienfinanzierungen.