„Golf gegen Rechts“. So eine Überschrift provoziert. Verständlich. Genauso wie die zwangsläufige Abwehrhaltung: „Muss Politik auf die Golfplätze?“ Oder, noch schlimmer: „Sind Golfspieler vielleicht anfällig? Sind sie verdeckte Rassisten oder Neonazis?“ Klare Antwort auf alle Fragen: Darum geht es nicht. Mit dem ersten bundesweit ausstrahlenden Golfturnier „gegen Rechts“ wollen die Initiatoren ein Zeichen setzen und Spielerinnen und Spieler von der Idee überzeugen und dafür gewinnen, Geld zu spenden um Initiativen zu unterstützen, die vor allem Jugendliche und auch Erwachsene davor bewahren wollen, den entscheidenden Schritt in die „braune“ Szene von Mecklenburg-Vorpommern zu tun.
Soweit die notwendige Einleitung für ein Turnier, das zwanzig Jahre nach den Ereignissen von Rostock-Lichtenhagen (Neonazis stürmen Ausländerheim) am 18. August 2012 auf dem Tui-Golfcourse im Land Fleesensee durchgeführt wird. Die Einnahmen aus dem Charity-Turnier gehen an ProVie Theater e.V aus Klein Lukow und an die Jugendforen Marihn, Groß Dratow und Waren.
Unterstützt werden die Veranstalter vom Golfverband Mecklenburg-Vorpommern, von der Initiative „Wir- Erfolg braucht Vielfalt“ und vom bundesweit bekannten Storch-Heinar-Modelabels des Projektes „Endstation Rechts“ aus Rostock. Ebenfalls bereit für ein Flight gegen Rechts sind prominente Schauspieler, Politiker und Sportler.
Schirmherr ist der Hobby-Golfer und Innenminister des Landes Lorenz Caffier. Er sagt: „Ziel von Golf gegen Rechts ist zu zeigen, das existierende Probleme vor Ort aus allen Gesellschaftsschichten heraus verändert werden können.“ Caffier – einer der engagiertesten Kämpfer gegen den Rechtsextremismus – fordert, dass sich auch Golfsportler dieser Verantwortung stellen.
„Veränderung“ und „Verantwortung“ sind für Thomas Döbber-Rüther, Geschäftsführer des Golfresorts Land Fleesensee die entscheidenden Stichworte. Er erklärte sich sofort bereit das Turnier auszurichten. Land Fleesensee und die Hotelpartner der TUI und von Radisson BLU engagieren sich mit „um das Image des Landes Mecklenburg-Vorpommern über die Grenzen Deutschlands hinaus als eine tolerante und weltoffene Region zu prägen.“
Zusammen mit dem Landrat des Kreises Mecklenburgische Seenplatte wurden die Initiativen ausgesucht, die finanziell unterstützt werden sollen. Es sind dies:
1. Das Pro-Vie-Theater: Mit der Umsetzung der Projekte „Arm oder satt? Der Traum vom besseren Leben in Deutschland“ (Schulprojekt für Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe) und „Afrika fern und doch nah“ (Schulprojekt für Schüler ab der 3. Jahrgangsstufe) setzt sich das Pro-Vie-Theater für eine demokratische, freiheitliche und tolerante Gesellschaft ein. Die Macher des Theaters sensibilisieren Schüler der Region für die Themen Toleranz, Respekt, Menschenwürde und helfen ihnen sich mit „Ausgrenzung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit“ auf praktische Weise auseinanderzusetzen.
2. Die Jugendforen Marihn, Groß Dratow und Waren. Sie bestehen aus jungen Menschen im Alter von 12-ca. 20 Jahren, die sich seit zwei Jahren in ihrer Stadt/ in ihrem Dorf sozial und politisch engagieren. Die Jugendforen organisieren sich selbst; ein Budget fehlt. Fahrtkosten, Telefon- und Druckkosten etc. tragen die jungen Leute selbst.
Zu einem Erfolg des erstmaligen Turniers wollen ebenfalls namhafte Sponsoren wie Mercedes und Nike beitragen.
Das Schlosshotel von Radissonblu stellt für die Golfer, die an diesem Charity-Turnier teilnehmen, verschiedene Packages bereit. Mehr Informationen dazu auf der Internet-Seite des Hotels.
Veranstalter des Turniers ist der Golf- und Country-Club Fleesensee. Gespielt wird auf dem Tui-Course. Spielform: vorgabewirksames Einzel-Zählspiel nach Stableford. Das Greenfee für das Charity-Turnier beträgt 100 Euro pro Teilnehmer. Weitere Informationen auf der Internetseite des Clubs.