Die Tage im Bay Hill Resort Orlando, der Winterheimat von Arnold Palmer, werde ich nie vergessen. Arnie meist in Begleitung seines Golden Retriever, spielte mit seinen Freunden so oft er konnte auf seinem Kurs.
Mit dem Spielen begann der Sohn von Deacon Palmer, Greenkeeper und späterer Pro in Latrop, Pensylvania, schon als Vierjähriger. Dort verdiente er sich seine erste Dollars, als er als Knirps mit den Mitgliedern an einem Loch darum wettete, dass er den Ball über ein Wasserhindernis aufs Grün schlagen konnte. Seine Profi-Karriere startete er in den Fünfzigerjahren. Palmer – Spitzname “The King” – gewann viermal das US Masters, zweimal die British Open. Auf der US-PGA-Tour spielte er von 1956 bis 1973 62 Siege und für damalige Verhältnisse sensationelle 1,9 Millionen US-Dollar Preisgeld ein. Mitte der Neunzigerjahre verabschiedete sich Palmer erst von den US und dann von den British Open. 2002 spielte er sein letztes US Masters.
Palmer war der erste große Star des Sports. Sein Aufstieg verlief parallel mit der zunehmenden Verbreitung des Massenmediums Fernsehen. Dies war auch seinem Partner und Freund aus Collegezeiten, dem Rechtsanwalt Mark McCormack zu verdanken, bei dessen Vermarkterfirma International Managment Group (IMG) er lebenslang der wichtigste Kunde/ Teilhaber war.
Nicht nur als Spieler, vor allem auch mit seinen Firmen Golfplatzbau und Design (in Deutschland ua. Sporting Club Berlin –Scharmützelsee) Golfkursmanagement und viele weitere Werbeeinnahmen aus allen Wirtschaftsbereichen (Markenzeichen der bunte Regenschirm) wurde Palmer weltweit bekannt. Besonders als großzügiger Spender z.B. das nach ihm benannte Kinderhospital in Orlando machten den begeisterten Flieger bei allen Bevölkerungsschichten beliebt.
Verehrt wurde Palmer besonders wegen seines risikofreudigen Spiels. “Arnie’s Army” so nannten sich seine Fans auf der ganzen Welt. Die großen Drei: Palmer, Nicklaus und Gary Player prägten jahrzehntelang das Golfgeschehen und Ihre Duelle sind bis heute legendär. Noch heute gilt in den USA der Satz: “We respect Jack (Nicklaus), but we love Arnie”!
Als erster Berufsgolfer der Sportgeschichte erreichte und überschritt er Anfang der Sechzigerjahre eine jährliche Gewinnsumme von damals ungeheuerlichen 100.000 Dollar. Noch lange nach Beendigung seiner aktiven Karriere war er ständig unter den TopTen der weltweit bestverdienenden Profisportler.
Jeder der mit Arnie einmal spielen oder so wie ich auch arbeiten durfte, erlag dem Charisma des großartigen Gentleman und Sportsmann. Es gab nie ein böses Wort. Unvergessen sein Abschied auf der Swilcon Bridge in St. Andrews bei seinem letzten Antreten dort. Tausende Zuschauer hatten Tränen in den Augen.
Nun hat diese Golflegende für immer den letzten Putt versenkt und es bleibt die Hoffnung, dass er dort wo er jetzt ist, er viele hervorragende Arnold Palmer designed Plätze spielen kann.
Mit den besten Grüßen
Ihr Heinz Schmidbauer
1 Kommentar
Nachricht ist sehr traurig fuer uns Golffans auf der ganzen Welt!Ein Grosser ist von uns gegangen.Ihm eine gute Reise wo immer hin???