WINSTONgolf Botschafter Bernhard Langer bestreitet als einziges Turnier auf deutschem Boden die WINSTONgolf Senior Open vom 19.–21. Juli 2019. Mit dem zweifachen Masters-Sieger können sich alle Golffans auf einen der besten Golfspieler der Welt freuen.
Herr Langer: Welche sportlichen Ziele haben Sie sich für diese Saison gesetzt? Gibt es etwas, was Sie in all den erfolgreichen Jahren noch nicht erreicht haben? Die sportlichen Ziele sind ähnlich wie in den letzten Jahren: Ich konzentriere mich auf die PGA Tour Champions in den USA. Meine großen Ziele für 2019: Majors bzw. möglichst viele Turniere für mich zu entscheiden, am Jahresende den Charles Schwab Cup (Gesamtjahreswertung) zu holen, die Geldrangliste zu gewinnen und „Player of the year“ zu werden. In den letzten Jahren konnte ich viele dieser Ziele bereits erreichen.
Sie spielen als vom 19.-21. Juli 2019 zum 4. Mal die WINSTONgolf Senior Open. Es wird Ihr einziger sportlicher Auftritt in der Heimat. Was bedeutet es für Sie, wieder in Deutschland aufzuteen?
Für mich ist es immer etwas Besonderes vor meinen Fans, Freunden und der Familie in Deutschland zu spielen. Leider gelang mir dies in den letzten Jahren nur noch selten, da ich derzeit in den USA lebe und dort die Tour spiele. Außerdem ist WINSTONgolf eine besondere Golfanlage und ich freue mich, dort viele Freunde und Kollegen von der Staysure Tour wiederzusehen.
Wohin geht es nach Ihrem Deutschlandaufenthalt? Es geht zum nächsten Turnier der PGA Tour Champions nach Endicott, New York (State).
Viele Spieler schwärmen von der familiären Atmosphäre in der Turnierwoche bei den WINSTONgolf Senior Open. Was macht das Team in Winston anders oder sogar besser als andere Veranstalter? Das Team ist sehr engagiert, die gesamte Organisation hochprofessionell. Alles rundherum passt hervorragend. Wir Spieler fühlen uns immer sehr wohl und als Teil der WINSTONgolf Familie.
Haben Sie ein Lieblingsloch und wenn ja, warum? Meine Lieblingsbahn ist das 18. Loch. Man braucht einen langen, geraden Drive und ein präzises Eisen über das Wasser, um hoffentlich mit einem Birdie oder Par die Runde zu beenden. Die Atmosphäre zum Finale einer Runde um das 18. Grün, mit dem See davor und dem Clubhaus dahinter, ist sehr gelungen.
Wo liegen die Unterschiede zwischen WINSTONlinks und WINSTONopen? Die Unterschiede sind extrem, der eine ist – wie der Name schon sagt – ein typischer Links Course, der andere ein Parkland Course. Man kann sie kaum miteinander vergleichen, sie sind aber beide wunderschön zu spielen.
Wie werden Sie sich auf die Turnierwoche in Vorbeck vorbereiten? Meine Vorbereitung ist, dass ich in der Vorwoche ein Major auf der PGA Tour Champions in den USA spiele. Noch Sonntagnacht fliege ich dann nach Deutschland, um mich in Vorbeck auf den Platz, die anderen Gräser, Bunker und Grüns umzustellen.
Gibt es ein bestimmtes Ritual oder tragen Sie einen speziellen Glücksbringer bei sich? Nein, ich habe kein Ritual und glaube auch nicht an Glücksbringer.
Werden Sie wieder eines Ihrer Kinder am Bag haben? Es steht noch nicht fest, ob mein professioneller Caddy Terry Holt dabei sein wird oder eines meiner Kinder.
Gibt es Spieler im Feld, mit denen Sie befreundet sind und auf die Sie sich bei Ihrem Deutschlandbesuch besonders freuen? Ich bin mit fast allen Spielern befreundet und kenne die meisten seit 30-40 Jahren.
Auf der Champions Tour spielen Sie seit Jahren konkurrenzlos, was macht Ihren Erfolg aus? Viel und richtiges Training, Zielstrebigkeit, mentale Stärke, gute Vorbereitung und ein gutes Team mit meinem Caddy Terry Holt, meinem Trainer Willi Hofmann sowie meinem Bruder und Manager Erwin um mich herum.
Ihre Fitness ist bemerkenswert. Was tun sie für Körper und Geist? Ich trainiere fast täglich 1-2 Stunden im Fitnesscenter, mache Cardiotraining und natürlich auch Kraftübungen, zudem bin ich gläubiger Christ und lese regelmäßig die Bibel.
Wie schaffen Sie bei Ihrem gut gefüllten Terminplan den Spagat zwischen Karriere und Privatleben? Es ist jedes Jahr wieder eine neue Herausforderung Karriere und Privatleben auf die Reihe zu bekommen.
Was hat sich Ihrer Meinung nach in den vergangenen 40 Jahren im Golfsport verändert? Was könnte ihn noch attraktiver machen? Es hat sich sehr viel getan – vor allem Bälle, Schläger und Material haben sich sehr verändert. Die Profis sind viel fitter und athletischer, die Golfplätze sind länger geworden. Man sollte versuchen, den Golfsport kostengünstiger anzubieten und die Möglichkeit schaffen, schneller spielen zu können, damit man nicht so viel Zeit investieren muss.
Deutschland hat sich schon mehrfach um den Ryder Cup beworben, bisher hat es nie geklappt. Woran liegt das und würden Sie es begrüßen, wenn der Ryder Cup in Deutschland ausgetragen würde? Ich glaube der Ryder Cup – wenn er mal nach Deutschland kommt – würde dem Golfsport einen Schub nach vorne geben. Woran es liegt? Ja, sicherlich am Geld und der Unterstützung der Öffentlichkeit bzw. der Regierung.
Haben Sie eine Idee was Sie tun, wenn Sie eines Tages keine Turniere mehr spielen? Ich kann mir vorstellen, dass ich mich auch in Zukunft mit dem Golfsport beschäftigen werde.
Sie haben mal gesagt, dass Ihnen das bayerische Schwarzbrot und eine Runde Schafkopf in Florida am meisten fehlen: Kehren Sie nach Ihrem Karriereende nach Deutschland zurück? Was ich nach meinem Karriereende machen werde, steht noch nicht fest und auch nicht, wo ich dann leben werde.
Das Interview führte Frauke Constantin