Vor kurzem meldete sich Sonja Pleyer bei uns. Sie schrieb: „Ich zerschneide Golfbälle und gestalte daraus diverse Golfbag-, Schlüssel- und Kofferanhänger sowie Schmuck – exklusive Unikate.“ – Das klang zunächst einmal kurios. Und wir wollten mehr wissen. Was hat es mit den zerschnittenen Golfbällen auf sich?
Und wie kommt man auf die Idee, Golfbälle aufzuschneiden und daraus Schmuck zu machen? „Die Idee hatte ich ehrlicherweise eines Nachts im Dezember vorigen Jahres. Ich hatte beim Aufwachen die Frage ‚Golfball aufschneiden?‘ in meinem Kopf, was mich den ganzen Tag nicht los lies. Abends war ich dann so neugierig auf den Inhalt eines Balles, dass ich in unserer kleinen privaten Werkstatt zu Hause alles Mögliche versuchte, ohne Erfolg.“
Am Anfang standen also noch ehr technische Schwierigkeiten. Doch die spornten nicht nur an, sondern waren auch ein Ausgleich zum eigentlich Job von Sonja Pleyer. „Ich habe die letzten Jahre beruflich in ganz Deutschland Callcenter aufgebaut, die Lautstärke und den Stress konnte ich dann mit meinen abendlichen Golfball-Tüfteleien gut kompensieren.“
Einblicke in das Golfball-Innenleben
Anfang März war es dann so weit. Nach vielen Werkzeugen die Sonja Pleyer ausprobierte, und nach vielen Versiegelungsversuchen war dann eine geeignete Methode entdeckt. Und es gab interessante Einblicke in das Golfball-Innenleben. „Je mehr ich mich mit den Bällen beschäftigte, liebte ich die Vielfalt der Farben und Konsistenzen. Jede Marke/jeder Typ ist anders.“
Bleibt die Frage, warum ausgerechnet aufgeschnittene Golfbälle als Bestandteile der Schmuckstücke. „Ich als leidenschaftliche Golferin fand bisher nichts Außergewöhnliches, um mich mit meinem Lieblingssport zu schmücken. Ein Golfer spricht so gerne über seinen Sport wie über seine Kinder, doch wie erkennt man einen Leidensgenossen? Denn wenn man einen Golfer erkennt, tauscht man sich sofort aus – über das letzte Spiel, Handycap usw. Und mit einem Blick auf meinen Anhängern etc. kommen sofort positive Gefühle und: Man erkennt sich. Das Herz schlägt höher.“
Hier gibt es den Golfballschmuck
Anschauen konnte man die Schmuckstücke im Internet (Update: die Seite ist mittlerweile offline, Stand Juli 2023), kaufen kann man sie in einigen Golfshops. Erste Kunden sind A-ROSA-Golfresort Scharmützelsee in Bad Saarow und der Golfshop „Golf Berlin Mitte“. Weitere Shops sucht Sonja Pleyer noch. „Ich bin so überzeugt von meiner Idee, dass ich meinen bisherigen Beruf über Bord geworfen habe, alles oder nichts. Seit 01.06.2016 bin ich nun auf „Tour“ und trete in Kontakt mit Golfclubs, Golfhotels und Golfshops.“