Mit dem Winter zieht die Ruhe auf die Fairways, die Grüns sind gesperrt und das Tageslicht wird knapp. Für viele Golfer ist es wie eine Zwangspause, in der sie für mehrere Monate wie eingefroren sind. Aber auch wenn der Platz ruht, so muss der Golfschwung nicht stillstehen. Ganz im Gegenteil, denn jetzt ist die Zeit, wo wir uns erst recht mit Schwung dem richtigen Schwung widmen können.
Inhalt
- Warum Wintertraining entscheidend für konstantes Golf ist
- Die häufigsten Fehler in der Off-Season
- Was sich im Wohnzimmer sinnvoll trainieren lässt
- Wie oft ist sinnvoll? Ein realistischer Trainingsrhythmus
- Der mentale Aspekt: Golf bleibt präsent
- Warum weniger im Winter oft mehr ist
- Der Schwung macht keine Winterpause
Die Off-Season bietet eine besondere Gelegenheit, den Körper neuauszurichten, Bewegungen zu verfeinern und die Grundlagen zu festigen. Also all das, wofür im Sommer die Zeit fehlt. Es geht nicht um ein klassisches Golftraining, das führen wir in den Sommermonaten durch.
Wobei Training im eigenen Wohnzimmer ziemlich eng und unbequem klingt. Kein Ballflug, kein Treffmoment, kein Geräusch des perfekten Kontakts und doch ist es gerade diese Reduktion, die den Vorteil bringt. Im Winter zielgerichtet und ruhig arbeiten, bedeutet im Frühling nicht bei Null anzufangen. Mit dem richtigen Training starten Sie in die neue Saison mit einem vorbereiteten Körper und einem vertrauten Schwung.
Warum Wintertraining entscheidend für konstantes Golf ist
Golf ist ein Spiel der Wiederholung. Es ist ein Zusammenspiel aus Beweglichkeit, Stabilität, Timing und mentaler Klarheit. Natürlich verschwindet diese Kombination nicht über Nacht, aber sie verändert sich, wenn über Wochen oder sogar Monate nicht trainiert wird. Ohne Reize können Rotationsfähigkeit, Gleichgewicht und das Gefühl für Rhythmus merklich abbauen.
Wir nutzen daher die Wintermonate als eine Phase der Pflege. Es werden regelmäßig kleine Impulse gesetzt, damit das Muskelgedächtnis erhalten bleibt. So haben Sie weniger mit steifen Bewegungen und Überlastungen im Frühjahr zu kämpfen. Und Sie behalten Ihre bewussten Routinen ein und genießen ein Training ohne Druck, ohne Scorekarte und ohne Zeitstress.
Im Winter kann man diese stillen Momente besonders genießen. Eine kurze Einheit am Abend mit kontrollierten Bewegungen und dem bewussten Atmen. Ein idealer Ausklang für den Tag, egal ob es stressig war oder Sie ein neues Ritual für sich entdeckt haben.
Rituale gehören zu jeder Off-Season dazu, wie das Sortieren und Pflegen der Ausrüstung oder sich Gedanken und Pläne für die kommenden Saison zu machen. Vielleicht bei einem guten Glas Whiskey und einer köstlichen kubanischen Zigarre von Swiss Cuban Cigars, was sich wie selbstverständlich ins Ritual für die ruhigen Winterabende einfügt. Für viele gehört es gerade in der ruhigen Jahreszeit ganz selbstverständlich dazu, sich Zeit zu nehmen und ausgewählt Zigarren zu kaufen, die diesen entschleunigten Moment begleiten.
Die häufigsten Fehler in der Off-Season
Auch ein Wintertraining muss richtig umgesetzt werden, um nicht seinen Nutzen zu verlieren. Aber der größte Fehler wäre eine komplette Pause einzulegen. Monatelang nichts zu tun, führt dazu, dass Beweglichkeit und Körperspannung nachlassen. Der Wiedereinstieg im Frühjahr fühlt sich dann sehr mühsam an.
Ein anderer Fehler wäre, zu viel zu tun und ein zu intensives Fitnessprogramm zu wählen. Ein Krafttraining, das nicht den Golfbewegungen zusagt, Belastungssteigerungen, die zu schnell geschehen oder einseitige Übungen – jedes für sich kann mehr schaden als nutzen. An erster Stelle steht immer die kontrollierte Dynamik zu trainieren, nicht einfach nur Kraft und Ausdauer.
Problematisch wird es auch, wenn Sie sich auf Details fokussieren, die ein Training ohne Ball kaum sinnvoll machen. Wenn keine Rückmeldung vom Ballflug kommt, wird es schwer Technikfehler zu reparieren. Im Winter geht es nicht um Korrektur von Fehlern, sondern um eine gute Vorbereitung und eine Stabilisierung.
Was sich im Wohnzimmer sinnvoll trainieren lässt
Ein Wohnzimmer ersetzt natürlich keinen Golfplatz. Dennoch lassen sich ohne Schläger und ohne Ball zentrale Elemente des Golfschwungs effektiv trainieren und erhalten.
Trainiert werden können Rotationsbeweglichkeit der Wirbelsäule, Stabilität im Rumpf und Unterkörper, Balance im Stand und während der Gewichtsverlagerung sowie der Rhythmus und Bewegungsfluss.
Mit diesen Grundlagen wird der Schwung kontrolliert und frei trainiert und wer diesen im Winter trainiert, hat im Frühjahr einen klaren Vorteil. Zuhause Sport zu machen ist fast schon ein Klassiker geworden und wird für jede Sportart genutzt.
Übung 1: Rotationsbeweglichkeit für einen flüssigen Schwung
Als Herzstück des Golfschwungs, muss dies im Winter besonders trainiert werden. Der Körper neigt zu dieser Zeit sehr steif zu werden, wobei die einfachen Übungen die Wirbelsäule beweglich halten und das Drehgefühl fördern.
Stehen Sie aufrecht, die Füße etwa hüftbreit. Vor der Brust werden nun die Arme locker verschränkt und der Oberkörper langsam nach links gedreht, achten Sie darauf, dass Ihr Becken stabil bleibt. Halten Sie die Bewegung kurz, dann bewegen Sie sich kontrolliert zur Mitte zurück. Dasselbe nun nach rechts.
Die Bewegung erfolgt ohne Schwung oder Druck. Nutzen Sie zusätzlich die Atmung mit Einatmen in der Mitte, Ausatmen in der Drehung. Pro Seite reichen 10-15 Wiederholungen aus.
Diese Übung schult sowohl die Beweglichkeit, als auch das Gefühl für die Trennung von Oberkörper und Unterkörper. Der wichtige Faktor für die Konstanz im Schwung und diese Übung ist immer und überall durchführbar.
Übung 2: Balance und Standgefühl – die oft unterschätzte Basis
Der stabile Stand ist die Voraussetzung für jeden kontrollierten Schlag. Gerade im Winter kann dieses Gefühl verloren gehen, aber Balanceübungen können hier Abhilfe schaffen.
Stehen Sie aufrecht, verteilen Sie das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine. Heben Sie ein Bein leicht an, wobei das Standbein stabil bleibt. Versuchen Sie die Position für 20-30 Sekunden zu halten. Wechseln Sie dann das Bein.
Optimalerweise variiert man die Übungen regelmäßig, um den Effekt zu erhöhen. Leichte Kniebeugen auf dem Standbein oder das Gewicht langsam von Ferse auf Vorfuß verlagern. Wenn es intensiver werden soll, einfach die Augen kurz schließen.
So unscheinbar Balancearbeit auch wirken mag, werden doch genau die Muskeln angesprochen, die beim Golfschwung für die nötige Kontrolle sorgen. Die Stabilität zahlt sich besonders im Treffmoment aus.
Übung 3: Schwungbewegung ohne Schläger – Technik im Kopf verankern
Sie benötigen keinen Schläger, um den Bewegungsablauf beim Golfschwung zu trainieren. Es geht in erster Linie um Rhythmus und den richtigen Übergängen.
Stellen Sie sich wie beim Ansprechen des Balls hin. Lassen Sie die Arme locker hängen und führen Sie eine langsame Ausholbewegung aus. Achten Sie auf ein bewusstes Tempo, gehen Sie dann ohne Hast in den Übergang in die Abwärtsbewegung. Jetzt ein Gleichmäßiges Ausschwingen. Probieren Sie dies, bis Sie sich wohl in dieser Übung fühlen.
Um die eigene Haltung zu überprüfen, kann ein Spiegel helfen. Wichtig ist das fließende, ruhige und kontrollierte Gefühl. Mit solchen Trockenübungen wird die mentale Verbindung zur richtigen Bewegung gestärkt, sodass sich keine falschen Muster einschleichen können.
Hinzu kommt, dass solche Trainingseinheiten auch etwas Meditatives haben und so gut in die ruhigen Winterabende passen. Entscheidend ist hier vor allem die Wahrnehmung, weniger die Leistung. Mit der Zeit geht es über in die Gewohnheiten, wie das Genießen eines guten Tropfens oder das gezielte Zigarren kaufen, um besondere Winterabende nicht dem Zufall zu überlassen.
Wie oft ist sinnvoll? Ein realistischer Trainingsrhythmus
Ein Training im Winter sollte regelmäßig stattfinden und nicht so intensiv wie im Sommer. Es reicht, wenn die Trainingseinheiten 2-3 mal in der Woche durchgeführt werden. So bleiben Beweglichkeit und Stabilität erhalten. Bereits 10-20 Minuten pro Training zeigen Wirkung, wenn sie konzentriert durchgeführt werden und mit der Zeit gehen sie auch ins Blut über.
Wichtig ist vor allem die Konstanz, dass die Übungen sauber und ruhig ausgeführt werden. Der Körper merkt sich die Qualität der Übungen auch ohne große Belastung.
Wenn Sie sich schwer tun, probieren Sie einen festen Rhythmus in Ihren Alltag zu integrieren. Zwei Abende in der Woche und eine kurze Einheit am Wochenende. Machen Sie sich keinen Druck und vor allem keine Zielvorgaben, lassen Sie es einfach eine Art von Winterroutine werden.
Der mentale Aspekt: Golf bleibt präsent
Golf ist ja nicht nur Bewegung, sondern Rhythmus, Konzentration und Wahrnehmung. Wenn Sie im Winter komplett auf das Spiel verzichten, benötigen Sie im Frühjahr mehr Zeit, um wieder reinzukommen. Mit diesen kurzen Trainingseinheiten halten Sie die Verbindung zu Ihrem Sport aufrecht.
Die mentale Sicherheit spielt eine große Rolle und dazu gehören die Visualisierung des eigenen Schwungs sowie das bewusste Spüren der Bewegung. Viele Spieler berichten, dass sie sich schnell wieder wie „zu Hause“ fühlen auf dem Platz, wenn sie ihre Off-Season strukturiert haben.
Außerdem kann der Winter für Abstand genutzt werden. Abstand von den Runden, von den Erwartungen an sich selbst und den Scores, denn diese Distanz kann helfen, das eigene Spiel gelassener zu betrachten und mit frischer Motivation in die neue Saison starten.
Warum weniger im Winter oft mehr ist
Natürlich können die Ziele auch ambitioniert sein – mehr Kraft, mehr Technik, mehr Training. Aber schnell kann dies zu einer Überforderung führen, die im Golf nicht angebracht ist. Im Winter ist Golftraining wie die Natur – langsam, reduzierend und konzentriert.
Das Wesentliche spricht hier die richtige Sprache wie Bewegung, Stabilität und Rhythmus. Mit diesen Elementen schaffen Sie die Grundlage für alles Weitere in der kommenden Saison. Technikarbeit und Leistung gehören in die Saison – die Basis entsteht davor.
Der Winter zwingt zur Ruhe, zur Anpassung und zum Innehalten. Wenn Sie das akzeptieren, ist die Off-Season keine Notlösung, sondern ein aktiver, bewusster Teil des Golfjahres.
Der Schwung macht keine Winterpause
Sie benötigen kein Grün, Fairway oder einen Ball – Golf ist auch ohne dies präsent in den Wintermonaten. Im Wohnzimmer können Sie mehr tun für Ihren Schwung, als Ihnen bisher bekannt war. Arbeiten Sie bewusst und mit Achtsamkeit an Beweglichkeit, Balance und Rhythmus und entscheiden Sie selbst, wie einfach und gut der Einstieg im Frühjahr für Sie ist.
Natürlich ersetzt das Wintertraining keine Golfrunde, aber es schafft Kontinuität. Wer regelmäßig, ruhig und ohne Druck arbeitet, behält sein vertrautes Gefühl auf dem Platz.
Nutzen Sie den Winter als stille Vorbereitung und kommen Sie gestärkt zurück in die Saison.

