Das Onlineportal Fairway eins möchte „die Tee-Time-Vergabe ins digitale Zeitalter holen.“ Damit versucht sich das Unternehmen in einem schwierigen Markt, und hat große Konkurrenz.
Golf1.eu (mittlerweile eingestellt), Greenfee.com (momentan offline), mygreenfee.com – die Liste der Seite lässt sich vorsetzen. Einige davon gibt es nicht, anderen schon wieder oder immer noch. Und jetzt auch Fairway1. Die Idee ist immer die gleiche: Golfer sollen online in Ihren Clubs Startseiten buchen. Meist geht das nicht nur über eine Internetseite, sondern auch über eine App. Doch das Interesse der Golfclubs daran ist überschaubar. Wirklich viele Clubs kann keiner der Dienste bislang verzeichnen. Das liegt zum einen sicherlich am grundsätzlichen Interesse, aber auch an den nötigen Schnittstellen um die Buchungen möglichst stark zu automatisieren. So waren in den Anfängen einige Portale mit reinen Mailformularen an den Start gegangen. Dadurch bekam der Club eine Email, die er dann bearbeiten musste, der Golfer könnte nicht direkt sehen, ob seine Buchung akzeptiert wurde.
Das Henne-Ei-Problem
Das Argument mit der Portale die Clubs überzeugen wollen: Mehr Umsätze. So verspricht es auch Sebastian Zieht, Leiter Vertrieb bei Fairway1. Golfer sollen hier Zusatzangebote, beispielsweise Bewirtungsgutscheine, buchen. Golfclubs erhalten im Gegenzug die Möglichkeit, ihre freien Kapazitäten zu vermarkten, den Buchungsprozess für ihre eigenen Mitglieder zu vereinfachen und über die Plattform Neumitglieder zu gewinnen – so das Versprechen der Betreiber. „Auch aus unseren Gesprächen mit Clubvertretern erhalten wir rundum positive Resonanz. In der laufenden Saison werden wir daher unser Angebot massiv ausweiten. Bis Ende 2016 sollen Golfer bei Fairway1 in den Genuss von bundesweit mindestens 200 Golfanlagen kommen.“ Das ist ein ambitioniertes Ziel. So hat der Anbieter mygreenfee.com – dahinter steht immerhin ein Softwareanbieter, der bereits mit vielen Golfclubs in Deutschland zusammenarbeitet – nach einem Jahr am Markt erst 30 Golfclubs auf seinem Portal. Bei so geringen Zahlen sind die Portale wenig attraktiv für Golfer, generieren wenig Umsätze, und sind so nicht attraktiv für neue Clubs.

Update am 11.9.19: Scheinbar hat Fairway1 den Betrieb eingestellt.