Nachdem das europäische Team mit fünf Punkten Vorsprung aus den ersten beiden Tagen, den Viererwettbewerben, in den Schlusstag ging, sah es nach einem klaren Sieg der Europäer am Sonntag aus. Sie benötigten in den Einzelwettbewerben nur noch 2 Siege/Punkte, um den Cup zu verteidigen.
Aber es wurde noch ein Krimi. Alle europäischen Spitzenstars wie McIlroy, Fleetwood & Co verloren ihre Matches. Aber Åberg, Fitzpatrick & vor allem der Ire Lowry sicherten den Europäern den Sieg zur Freude von Captain Luke Donald.
Vom 26. bis 28. September 2025 traf sich die Golf-Elite der USA und Europas zum prestigeträchtigen Team-Wettbewerb, dem Ryder Cup. Austragungsort war der legendäre Publiccourse Bethpage Black Club in Farmingdale, New York. Auf jeder Seite standen sich die 12 besten Spieler der USA und Europas gegenüber. Die jeweiligen Teamcaptains (Luke Donald für Europa) entschieden über die Zusammensetzung der Partner in den jeweiligen Vierern bzw. wer im Einzel eingesetzt wurde.
Sehr bedauernswert empfinde ich, dass viele Top-Pros, angefangen bei Tiger Woods über DeChambeau, McIlroy u. v. m., sich als Trump-Fans zu erkennen gaben. Der Besuch Trumps ging dann fast völlig unter den 60.000 bis 70.000 Zuschauern unter. Empfehlenswert dazu ist das Buch „Commander in Cheat“ von Rick Reilly, in dem die Neigung Trumps zum Schwindeln beim Golf beschrieben wird. Leider ist Sport heute immer mit Politik verbunden. Auch der Golfsport macht da keine Ausnahme. Wer dieses Golf-Spektakel nicht verpassen wollte, brauchte den Pay-TV-Sender Sky. Der Sender übertrug das gesamte Turnier vom Big Apple live und exklusiv.
Sensationell führten die Europäer nach den beiden ersten Tagen, als nur Vierer gespielt wurden, mit 12 zu 5.
Lediglich Straka/Rahm mussten ihr Game abgeben. Für den halb Österreicher, halb US-Amerikaner Straka, der in den USA mit seiner Familie lebt, war es bereits seine 2. Ryder-Cup-Teilnahme.
Captain Luke Donald hatte sein Team bestens vorbereitet. Er schrieb seinen Spielern einen Brief zur Vorbereitung. Der Clou: Er sandte ihnen spezielle Brillen, die auch eine Geräuschkulisse, wie in den USA zu erwarten, abgaben. Donald, ein echter Gentleman, den ich bei seinem Auftritt in Salzburg bei der Austrian Open (Cut verpasst) kurz kennenlernen durfte, hatte ein spezielles erfahrenes Helferteam dabei.
Am Finaltag musste das europäische Team nur noch 2 Partien = 2 Punkte gewinnen. Es waren spannende Paarungen: USA zuerst: Young: Rose / Thomas: Fleetwood / DeChambeau: Fitzpatrick / Scheffler: McIlroy / Cantlay: Åberg / Schauffele: Rahm / Spaun: Straka / Henley: Lowry
Die ca. 60.000 Zuschauer an jedem Turniertag sind für unsere Verhältnisse kaum vorstellbar. Der Standard-70-Platz mit nur 2 Par 5 stellte die Spieler vor manche Probleme, da fast alle Par 4 weit über 400 m lang und oft blind angespielt werden mussten.
Am Finaltag merkte man beim Publikum deutlich eine ruhigere Stimmung, vermutlich durch die Führung der Europäer und die Missbilligungen/Rügen des Verhaltens durch die US-Medien.
Freuen wir uns auf den nächsten Ryder Cup 2027 in Irland im Adare Manor Club bei Limerick.
Mit den besten Grüssen
Ihr
Heinz Schmidbauer