Ungeachtet der Tendenzen zur Popularisierung gelte Golf in der
Bevlkerung weiterhin als elitr, so die Studie. “Dieses Image ist so stabil, dass die Sportart bei vielen Menschen oft selbst dann noch auf Ablehnung stt, wenn die Zugangsbarrieren nachweislich geringer geworden sind”, so Theo Reichert.
Die Demokratisierung des Golfsports ermglicht einer neuen
Zielgruppe von “Smart-Shoppern” den Zugang zum Golfplatz, wo sie auf die klassischen und alteingesessenen Golfspieler treffen. Dies fhrt nicht nur zur Konfrontation unterschiedlicher Lebenswelten, sondernauch dazu, dass die potenziell ansprechbare Zielgruppe grer wird.
Und das zieht wiederum neue Sponsoren an. Andererseits knnten
Unternehmen oder Marken aus dem Luxus-Segment aufgrund der
Demokratisierung des Sports diese Plattform verlassen. Jedoch bietet der Golfsport insbesondere im Bereich der Kunden-Ansprache auch neue Potenziale und Mglichkeiten (fr differenzierte
Customer-Care-Aktivitten), die aktuell in kaum einer anderen
Plattform zu finden sind. Daher hat der Golfsport eine gewisse
“Alleinstellung” als Plattform, denn die meisten Sponsoren sind
gerade an dem Image der Exklusivitt und Perfektion interessiert.
Hinzu kommt, dass Golf bisher ohne Skandale auskommt und daher als “sauberer” Sport bewertet wird.
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Die Sponsoring-Aktivitten stoen jedoch, wie die Studie
nachweist, auf strukturelle Grenzen. Zum einen sind die Mglichkeiten des Titelsponsoring limitiert, weil die Zahl der Turniere begrenzt ist und die meisten Sponsoren Vertrge ber viele Jahre abschlieen.
berdies variiert das mediale Interesse am Golfsport von Land zu Land und hngt stark von den Erfolgen sowie der Popularitt der jeweiligen Spitzensportler ab. In Deutschland ist Golf vor allem im Pay-TV ber den Bezahlsender Premiere, der ber eine hohe Golfkompetenz verfgt, gut positioniert. Im Free-TV ist seit 2005 eine Stabilisierung des Medien- und Zuschauerinteresses zu erkennen. Im ffentlich-rechtlichen TV hingegen werden, selbst wenn viele internationale Golfstars an den Start gehen, meistens nicht einmal die Ergebnisse bekannt gegeben.
Durch die sehr hohe Sponsorendichte im Golfsport mssen Sponsoren einen Ansatz finden, sich von der restlichen Masse der Titelsponsorenabzuheben. Ein differenzierender Ansatz kann in einer neuen Turniersystematik liegen – wie zum Beispiel die Mercedes-Benz Championships 2007 in Gut Lrchenhof, die erstmals nach dem “Winners-Only-Prinzip” ausgerichtet wurden. Spielberechtigt waren nur Turniersieger der European Tour sowie die Top-75 der aktuellen Weltrangliste. Somit konnte ein sehr hohes Niveau an Spielern generiert werden. Auf die bliche “Cut-Regelung” wurde verzichtet, so dass die Golf-Stars ber die gesamte Turnierdauer zu sehen waren.
Dieses Vorgehen bietet zwei Vorteile: Zum einen finden sich mediale
Anknpfungspunkte, um im Vorfeld ber das Turnier zu berichten (wie sich beispielsweise der einzelne Spieler fr das Turnier qualifiziert hat), zum anderen erhht sich die Attraktivitt fr die Zuschauer.
Mercedes-Benz hat sich damit einen USP verschafft, der den
Automobilhersteller aus der Menge der weiteren Titelsponsoren
heraushebt. Theo Reichert, CEO von Schmidt und Kaiser: “ber
Customer-Care-Serien wie Mercedes Trophy oder der Mercedes-Benz Challenge gelingt es der Automobilmarke vorbildlich, Bestandskunden zu binden und potenzielle Neukunden an das Unternehmen heranzufhren.”