Los ging es in Ungarn, heies Sommerwetter, Mcken- und Moskitoalarm, mindestens 20 Stiche pro Bein. Auch der trbe Badesee, den wir in der Nhe unseres Hotels entdeckt hatten, war nicht gerade frderlich. Gute sterreichische Kche, alles prima und auch gut gespielt, bis auf die letzte Runde. Da ging es mal wieder drunter und drber, so dass ich leider meine Fhrungsposition nicht durch den Tag bringen und mich nur ber einen zweiten Platz freuen konnte. Besonders schade war, dass mir somit kein Startplatz im Evian Masters vergnnt war, denn in diesem Jahr durften nur Turniergewinner teilnehmen.
image_1158940086486.jpegIn der folgenden Woche wurde das Catalonia Masters ausgetragen, auch nur mit begrenztem Teilnehmerfeld. Es ging an die Costa Brava, Spanien, eine Touristenhochburg. Das Abendessen in den lokalen Restaurants war hufig spannender als jede Fernsehshow.
Der Platz spielte sich durchaus interessant und mein lokaler Caddie hat mich in meinen Kmpfen mit dem ein oder anderen Loch bestens untersttzt. Aber am Ende kam doch nur ein 25. Rang dabei raus.
Nach einer Woche Pause folgte das Major, die Womens British Open, in diesem Jahr ausgetragen in Royal Lytham and St. Annes Golf Club. In der Nhe von Liverpool gelegen, befindet sich einer der Links Pltze Englands, unglaublich schn. Bei Regen und Wind spielt er sich allerdings dann eher zickig und schwer. Aber alles war wie immer sehr gut organisiert, guter Shuttleservice, ein typisch englisches Hotel mit einem Papageien an der Rezeption, der sich am Kopf streicheln lie und einem eine gute Nacht wnschte, wenn man in Richtung Zimmer ging. Aufgrund guter Informationen meines Caddies und unseren Scorern konnte ich den Cut genau auf der Linie machen, bevor die Abenddmmerung ber uns hereinbrach. Durch gute Scores am Wochenende konnte ich mich immerhin noch ins Mittelfeld auf einen get. 31. Platz vorarbeiten, was bei dem Teilnehmerfeld der Weltklasse nicht so schlecht war.
Dies war das erste Turnier meiner sieben wchigen Reise.
Danach ging es weiter nach Schweden, nrdlich von Stockholm, auf Annika Srenstams Heimatplatz. Unglaublich diese Anlage, so riesige Grns habe ich in meinem Golferleben noch nicht gesehen, und nicht nur eines, sondern alle 18. Aus manchen Positionen konnte man von vornherein einen Dreiputt einplanen. Annika nutzte ihren Heimvorteil und gewann, ich fand mich im Mittelfeld wieder.
Danach ging die Reise zurck auf die Britische Insel, nach Wales. Willkommen zurck im englischen Sommer, Sturm, Regen, Gewitter, es war alles dabei. Leider konnte mich in dieser Woche auch das erstklassige italienische Restaurant, das wir in der kleinen walisischen Stadt entdeckt hatten, nicht zu guten Leistungen beflgeln. Der zweite Cut, den ich in dieser Saison verpasste. Aber dafr habe ich eine neue kulinarische Kstlichkeit mitgenommen: frische Feigen mit Parmaschinken, lecker.
Die folgenden Wochen in Skandinavien waren fr mich geprgt von Superlativen: Oslo, einer der schnsten Hfen mit dem teuersten Essen, ein Shuttlefahrer, der uns einfach mal zur Skisprungschanze gefahren hat, um uns den traumhaften Ausblick ber die Stadt zu zeigen, ein sehr ruhiges Hotel mit 15 Minuten Marsch zum Sushi-Imbiss, mein finnischer Caddie Jeppe, der ber seine Erfahrungen an meiner Tasche whrend der Ladies Finnish Masters einen 2 seitigen Bericht fr ein Golfmagazin schrieb, sowie das dreckigste, dnische Hotel, von dem der Manager aber trotzdem noch total berzeugt war und zentimeterdicke Staubschichten auf dem Schrank nur mit Das sieht ja keiner kommentierte. Die Duschen im Clubhaus waren noch nie so frequentiert wie in dieser Woche. Spielerisch waren diese drei Wochen eher langweilig, immer gecuttet und im Mittelfeld platziert.
In der nchsten Woche wurde alles besser, willkommen in sterreich. Gutes Hotel, prima Essen zu normalen Preisen, gute Eiscreme, mit dem GC Fhrenwald ein sehr gut gepflegter Golfplatz in Wiener Neustadt, nette Veranstaltungen mit netten Leuten. Und der Held der Woche war natrlich mein Caddie Willy, der voll engagiert war, sich mit mir freute und noch mehr litt als ich, wenn mal ein Bogey auf der Karte zu notieren war. Mit seiner Untersttzung konnte ich eine weitere Top-Ten-Platzierung erreichen, den 6. Rang.
Der 7 wchige Marathon hatte somit ein gutes Ende gefunden, nach 2 Wochen Erholung und der Hochzeit meiner besten Freundin Bea ging es nach Chart Hills in England, zurck zu meinen Pro-Am Freunden Tony, Tony und Douglas. Leider hatte ich in dieser Woche einen Autounfall, der mich ein wenig aus Bahn warf. Zum Glck bin ich mit ein paar Prellungen und Muskelverhrtungen davon gekommen, mein Mietwagen hingegen hatte ein paar Blessuren mehr. Gespielt habe ich dann aber trotzdem, nicht berraschend war dann auch mein eher miges Abschneiden, gecuttet und dann im hinteren Mittelfeld platziert.
image_1158940086486.jpegUnser Jahresabschlussturnier fand dann in Dubai statt. Mein erster Trip nach Dubai gestaltete sich sehr aufregend. Schn warm wars, selbst am Abend, als wir gegen halb zehn ankamen, war es noch recht kuschelig. Mit Sonnenschein dazu, wurden es dann 36 Grad und relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Beim Akklimatisieren in der Stadt wren wir dann auch noch fast verhaftet worden, da wir auf offener Strae Getrnke verzehrt haben, was aber auch Touristen whrend des Ramadans nicht gestattet ist. Zum Glck hatte der Taxifahrer ein Einsehen mit uns und lie uns in seinem Auto etwas essen und trinken. Aber Ramadan war dann vorber und das normale Leben kehrte nach Dubai zurck. Die Baukrne setzten sich wieder in Bewegung, und davon gibt es reichlich. An jeder Ecke wird gebaut, mindestens 20 Stockwerke in die Hhe. Von den Straenbauarbeiten mal ganz abgesehen. Die Fahrt von unserem Hotel zum Golfplatz, der nur auf der anderen Seite der Hauptverkehrsstrae liegt, dauerte 15 Minuten, durch eine einzige Baustelle. Das ist einfach unvorstellbar.
Der Golfplatz war in hervorragendem Zustand, allerdings mit Bermudagras auch auf den Grns. Daran musste ich mich erst wieder gewhnen. Das Pro-Am war mal wieder sehr lustig, was an meinen Mitspielern Tom, Mike und Mansour lag, die einen riesen Spa hatten. image_1158940086486.jpegDabei wurde auch gut gespielt, so dass wir als Team gewinnen konnten. Mansour, ein sehr erfolgreicher Teppichhndler, war so glcklich und stolz, dass er mich die kommenden Tage nach meinen Runden in seinen VIP-Bereich einlud. Wir hatten eine gute Zeit und abgesehen von einer bescheidenen Runde habe ich auch gutes Golf gespielt. Allerdings musste ich mich mit einem 28. Platz zum Jahresabschluss zufrieden geben. Das letzte Loch in 2006 konnte ich aber mit einem Eagle beenden, was mich etwas glcklicher stimmte.
Insgesamt betrachtet, war 2006 fr mich golferisch recht erfolgreich, ich konnte zum ersten Mal den 2. Platz belegen und das gleich zweimal. Neben zwei weiteren top-tens und einer guten Performance in der British Open, belege ich nun zum Jahresende den 14. Rang in der LET-Moneylist. Dieses Abschneiden war mein bisher bestes in den vergangenen drei Jahren und sichert Deutschland Anfang 2007 die Teilnahme am World Cup in Sd Afrika.
Jetzt gnne ich mir erstmal zwei Wochen Urlaub daheim und werde mich dann wieder fr vier Wochen in Phoenix mit Schwung und Fitnesstraining auf die neue Saison 2007 vorbereiten.
Bis dahin,
Anja Monke