image_1158939483534.jpegEs ist nicht schwer, die Unzufriedenheit an der neuen Ausweiskennzeichnung auszumachen. Der Bundesverband Golfanlagen e. V. sowie der Landesgolfverband Schleswig-Holstein haben sich von der Ausweiskennzeichnung weitgehend distanziert. Entsprechende Umfragen bzw. Empfehlungen an Mitglieder belegen das. Auch in Niedersachsen ist dieses Thema noch nicht vom Tisch. Und vorbeugend kommentierte der GVNB-Prsident: Nun sollten nicht stndig Umkrempelungsversuche von einzelnen >Nochbesserwissern< gemacht werden. Dass der Markt >die Trend-Vokabel fr Golf< seine eigenen Gesetze hat, wei jeder. Ende des Zitats.Diesen quasi >Maulkorb< kann man getrost vergessen. Denn Gedankenfreiheit und freie Meinungsuerung sind wesentliche Merkmale gelebter Demokratie. Und es steht jedem frei, von Beschlssen, an denen man mitgewirkt hat, Abstand zu nehmen. Aber eine nuanciert andere Betrachtungsweise ist sinnbildlich gesprochen noch lange keine Krperverletzung, die mit Macht vermieden werden muss.Nun steht die umstrittene Ausweiskennzeichnung ins Haus. Und fragt man nach dem warum dieses Vorhabens, verdichtet sich der Verdacht, dass dadurch die VcG gestrkt werden soll. Schon die Implementierung der Vereinigung clubfreier Golfer im DGV e. V. 1993 erwies sich als konflikttrchtig; nicht alle Golfclubs untersttzten dieses DGV-Projekt. Noch vor wenigen Jahren konnten VcGler beispielsweise auf der Begrungstafel des Golfclubs Isernhagen nachlesen, dass sie nicht willkommen seien. Eines hat die VcG indes geleistet: Sie war Vorreiter fr den schwunghaften Handel von preiswerten Mitgliedschaften in etablierten Golfclubs und Golfanlagen hierzulande. Die Handelnden gingen berechtigterweise davon aus: Was DGV/VcG knnen, knnen wir auch. image_1158939483534.jpeg Unterdessen hat sich der Kreis der VcG-Protagonisten verndert. Deren Ursprungsgedanke, berschsse der VcG seien an den DGV abzufhren, erwies sich lediglich als Versprechen, das nach wie vor die Mehrheit der DGV-Mitglieder auf Abstand gehen lsst. Mit Recht: Der letzte Jahresabschluss des VcG belegt, dass berschsse nicht vollstndig an den DGV berwiesen werden. Rund drei Millionen EURO sind bei Banken geparkt. Da der Verwendungszweck unklar ist, sei die Frage erlaubt, was will die VcG mit solch einer hohen Rckstellung anfangen? Will sie sich einen eigenen Golfplatz bauen, damit die Mitglieder nicht lnger mehr einem virtuellen Club angehren? Oder soll dafr eine Immobilie entstehen, in die mglicherweise der DGV zur Untermiete einzieht? Mglich ist alles. Nichts ist unmglich.Aber schon vor der Erfindung der VcG gab es sogenannte Fernmitgliedschaften, Auswrtige Mitgliedschaften oder Geflligkeitsmitgliedschaften. Allerdings wurde dafr nicht ffentlich geworben. Ich erinnere mich, dass beispielsweise der Golfclub Schwbber 1988 (ohne Internethandel) weit ber 150 solcher Mitgliedschaften pflegte. Daran hatte niemand Ansto genommen. Das war akzeptiert. Und, Hand aufs Herz: Die meisten Golfclubs in Deutschland gewhren solche Sondermitgliedschaften auch heute noch. Im Gegensatz zur VcG flieen deren Beitrge jedoch unmittelbar in die Kassen von Clubs und Golfanlagen und leisten auf diese Weise nicht nur einen substanziellen Beitrag zur Infrastruktur, sondern fr sie werden Abgaben sowohl an den DGV als auch an die Landesverbnde gezahlt.Es liegt auf der Hand, dass es allein Sache der Clubs ist, Mitglieder zu akquirieren. Das Subsidiarittsprinzip wurde anlsslich der auerordentlichen Mitgliederversammlung 2007 explizit bekrftigt. Die werbliche wie auch personelle Untersttzung der VcG durch den DGV ist daher zweifelsohne gegen das vereinbarte Subsidiarittsprinzip gerichtet; die Probleme bndeln sich wie im Brennglas. Vor diesem Hintergrund ist nicht mehr lnger einzusehen, dass sich die ordentlichen Golfclubs und Golfanlagenbetreiber permanent mit diesem Konfliktherd auseinandersetzen oder gar Restriktionen hinnehmen mssen.Auch der DGV muss zur Kenntnis nehmen, dass sich die Golfclubs schon lange organisiert haben. Es gibt regionale Greenfeepartnerschaften, die den Mitgliedern ein breites Spektrum an interessanten Spielmglichkeiten mit krftigen Rabatten bieten. Darber hinaus gelten fr die Clubmitglieder normale Greenfees. Ungekrzte Greenfees zahlen die sogenannten Fernmitglieder. Auch diese knnen rechnen. Und sollten sie hufiger als zwlfmal im Jahr spielen, dann lohnt sich fr sie eine Fernmitgliedschaft nicht mehr, zumal Eintrittshrden wie Aufnahmebeitrge oder Bausteine weitgehend entfallen sind; sie wrden Vollmitglied eines nahegelegenen Golfclubs werden mit all den regionalen Vorteilen. Warum also sollten die an einer Fernmitgliedschaft interessierten den Umweg ber die VcG nehmen?Alles spricht dafr, die neue Ausweiskennzeichnung zu boykottieren. Erst recht, wenn man die Gebrauchsanleitung >DGV-Ausweis 2009< studiert, die sich wie die Anleitung zum Kauf und der Pflege eines Esels liest. Es wird zwar immer wieder die >Freiwilligkeit< des Kennzeichnungssystems beschworen, allerdings mssen Golfclubs bei Teilnahme eine Kontrollverpflichtung - also eine Art Ehrenerklrung - bei der Bestellung der Ausweise unterschreiben, um >Gold oder Silber< zugeteilt zu bekommen. Schummeln geht nicht, denn Big Brother is watching you. Schon einige Tastenbefehle gengen, um Statusschummler zu entlarven, weil sich der DGV jederzeit ohne Mhe in die Mitgliederbestandsdaten von Golfclubs und Anlagenbetreiber einloggen kann. Vor diesem Hintergrund sollten wir solidarisch sein nach dem Motto: Gold und Silber lieb ich sehr aber auf die neue Ausweiskennzeichnung knnen und wollen wir zugunsten eines schlichten Mitgliedsausweises, der auch ohne Hologramm multifunktional eingesetzt werden kann, verzichten.Zu guter Letzt: Ein Ausweiskennzeichnungssystem, wie vom DGV forciert betrieben, drfte in Europa und weltweit einmalig sein und ganz sicher als Deutschtmelei kolportiert werden. Wir haben es nicht ntig, uns der Lcherlichkeit preiszugeben. Wofr wir uns aber vehement einsetzen sollten, ist, dass auch die wirtschaftliche Seite von Golfclubs und Golfanlagen vom Verband nachhaltig vertreten wird und dazu gehrt als Forderung und als vertrauensbildende Manahme, dass die Interessen von DGV und VcG unverzglich entflochten werden. Wie gesagt: Die Gedanken sind frei Oder: Es ist nicht alles Gold, was glnzt.Ihr Friedrich SchrderP.S.: Der guten Ordnung halber sei angemerkt, dass sich die verbandspolitische Kritik an DGV und VcG nicht gegen die VcG-Mitglieder richtet, aber diese bekommen die verfehlte Verbandspolitik vor Ort hautnah zu spren. Ein Weg aus dem Dilemma wre die Mitgliedschaft in einem ordentlichen Golfclub. Glck auf.