image_1158938982386.jpegDie Strategie war zunchst nicht klar. Sie erschloss sich nur jenen, die sich in der Politik der Verbandswelt auskennen. Aber eines ist heute deutlich geworden: Der Golfpass war der Knochen, den das Prsidium bereits auf dem Jubilumsverbandstag in Hamburg den Anwesenden zum Verbiss hingeworfen hatte. Die Rechnung ging auf. Keiner wollte den Golfpass, so entschied der auerordentliche Verbandstag. Soweit, so gut?
Nein, so weit, so schlecht, muss man bedauerlicherweise konstatieren. Denn wir hatten mit einer Reihe von Antrgen zu tun, an deren Ende der fristgerecht nachgeschobene Prsidiumsantrag des DGV zum VcG stand, in dem, zugegeben, auch das zu lesen stand, was heute zu Beklagen ist, dessen Inhalt sich aber nicht gleich erschloss. Dass dieser Antrag erst zu fortgeschrittener Stunde, also am Schluss behandelt wurde, konnte also kein Zufall gewesen sein. Viele Teilnehmer hatten das Plenum zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Das war ja eigentlich auch nicht so schlimm, denn der Knackpunkt Golfpass wurde doch fast unisono abgelehnt.
Das Offensichtliche war im November aber nicht transparent. Daher liegt nahe, dass die Anwesenden auf Treu und Glauben hoffend den Antrag zur Belebung der VcG untersttzten. Erst aus der kritischen Distanz wurde klar, wofr die Stimmen gegeben wurden. Im Klartext: VcG gewhrt nun zeitlich unlimitierte Mitgliedschaften, unterscheidet in der Preispolitik Mitgliedschaften mit oder ohne Handicapfhrung. Mit HCP-Fhrung fr 195 und ohne fr 145 pro Jahr. Nomaden mit auslndischem Billigausweis wird eine VcG-Mitgliedschaft fr die Dauer von zwei Jahren zu 95 angedient. Es sollen Platzreifeprfungen Luxe und de Luxe verkauft werden. Insgesamt auch Attribute der Golfpassidee. Die VcG-Propaganda in diesem Sinne luft auf Hochtouren TV-Prsenz ist in Vorbereitung.
Vollmundig kndigte der DGV noch im letzten Jahr im Positionspapier des Prsidiums an, die Golfclubs bei der Mitgliederwerbung zu untersttzen. Das Programm las sich gut, aber was war darin Fakt, was Fiktion oder schlicht Augenwischerei? Tatsache ist, zwei Golf-Erlebnistage sollten im Mai und im September 2008 mit Untersttzung des DGV stattfinden. Eine Toolbox fr die Organisatoren sei in Vorbereitung, hie es in dem Papier. Eigens hierfr habe man einen Marketingexperten und einen ffentlichkeitsarbeiter eingestellt. So ganz nebenher erfhrt man in einer aktuelleren Ausgabe der DGV-Infoserie, dass ein Golf-Erlebnistag nur im September auf der Agenda stehe. Der Mai-Termin ist also klammheimlich gecancelt worden. Ein Schelm ist, wer Bses dabei denkt. Aber liegt die Vermutung nicht nahe, dass ein Golf-Erlebnistag am Anfang der Saison die VcG Offensive stren knnte?
Dumm gelaufen knnte man sagen. Aber htten wir die vom DGV kreierte Schimre durchschauen mssen? Wir denken, nein, denn eigentlich sollte die Zusammenarbeit ohne Taschenspielertricks auf Vertrauen beruhen! Eines drfte allerdings klar sein: Wenn dem Treiben nicht bald ein Ende bereitet wird, haben wir alle das Nachsehen. Jetzt ist das eingetreten, was Michael Nagl im letzten Jahr prophezeite: . wir haben eine Wettbewerbssituation zwischen VcG und Club- sowie Golfanlagenbetreibern ., im Klartext heit das, der eigene Dachverband schwcht die ihn tragenden Mitglieder.
Der Vorwand, ber die VcG die wachstumsmde gewordene Golfgemeinde zu beleben, ist vor diesem Hintergrund keine Karikatur mehr, sondern reiner Selbstzweck des DGV. Dies beweisen nicht zuletzt die lapidaren Ausknfte ber den Verbleib der VcG-Ertrge. Rund 1 Million an Personalkosten und rund 2,7 Millionen fr sonstige Ausgaben damit knnen wir nichts anfangen. Hier wird uns vom DGV eine Rechtsposition vorgetragen, die eine Auskunftmglichkeit zur Mittelverwendung der VcG im Detail unmglich macht und die rechtlich finanzielle Anbindung der VcG an den DGV angeblich nicht zulsst. Auch dies stellte Michael Nagl im letzten Jahr heraus.
Obwohl sich der DGV mittlerweile gegen darauf abzielende Vorwrfe verwahrt vertrauensbildend ist das nicht und es bleibt ein schaler Geschmack an den auerordentlichen Verbandstag im letzten Jahr zurck. Allerdings ist es noch nicht zu spt. Die nchste Mitgliederversammlung kommt bestimmt und mit ihr unserer demokratisches Recht, dem VcG-Spuk ein Ende zu machen und dem DGV zu untersagen, sich in die ureigensten Belange und Hoheitsrechte seiner Mitglieder einzumischen. Das betrifft in erster Linie auch die Mitgliederwerbung. Deshalb gehrt die VcG im DGV e. V. sofort eingestampft!
Wie das zu bewerkstelligen ist, wird uns im Laufe des Jahres ganz sicher einfallen. Als eine erste Reaktion auf die VcG-Offensive des DGV haben eine Reihe von Golfclubs bereits heute die Greenfees fr VcG- und andere Nomaden-Clubkarten drastisch erhht.
Zu guter Letzt: Wenn der Bundesverband der Energiewirtschaft als Lobby der Energieversorger nebenher einen Verein etwa Strom G wie gnstig (VcG) grnden wrde, um den Stromabsatz (Mitgliederzuwachs) auf eigene Rechnung zu puschen, dann wre der Verband lngst atomisiert.