image_1158938216993.jpegDie vier Golflehrer haben sich viele Monate mit dem Golfspiel und dem Golfsport auseinander gesetzt, recherchiert und geforscht und ihr neu gewonnenes Wissen in einer Arbeit zu Papier gebracht. Von diesen neuen Erkenntnissen profitieren ab sofort alle Golflehrer der PGA of Germany. Im Fall der Master-Arbeiten des Jahres 2008 kommt das neue Know-how auch den Auszubildenden zum Diplom-Golflehrer zu Gute. Denn drei der vier Master-Arbeiten bilden Kapitel des neuen Ausbildungshandbuchs der PGA of Germany, das im Juni erscheint und auf rund 700 Seiten nicht nur den Stand der Golfwissenschaft, des Golf-Lernens und Golf-Lehrens zusammenfasst, sondern auch viele neue Erkenntnisse prsentiert, die weltweit zum ersten Mal beschrieben und verffentlicht werden.
image_1158938216993.jpegDie Master-Arbeit von Stefan Quirmbach etwa befasst sich auf 40 Seiten mit der Golftechnik im Kurzen Spiel. “Mein Anliegen war es, diesen sehr wesentlichen Teil des Golfspiels seiner Bedeutung entsprechend umfangreich und detailliert zu beschreiben”, so Quirmbach. Dabei nhert sich der Inhaber einer Golfschule im GolfResort Hardenberg dem Thema auf eine vllig neue Weise. “Bisher ging man davon aus, dass ein Chip ein eher flacher und ein Pitch ein eher hoher Annherungsschlag ist. Ich habe mir aber angesehen, was der Ball bei den verschiedenen Annherungen auf dem Grn macht: Wenn er ausrollt, ist es ein Chip. Wenn er schnell stoppt, ist es ein Pitch. Wenn der Ball eine besonders hohe Flugkurve hat, ist es ein Lob. Diese Dreiteilung des Kurzen Spiels ist in der Theorie neu und so bisher nicht beschrieben. In der Praxis aber ist das genau die Art, wie die weltbesten Professionals spielen.” Erkenntnisse, die sowohl der amerikanische Golfwissenschaftler Dr. Ralph Mann besttigte als auch umfangreiche Tests mit einem Golfroboter bewiesen. “Wir knnen aufgrund dieser neuen Definition die tatschlichen Schlge besser verstehen, besser beschreiben und damit auch richtig lehren”, so Quirmbach. Der 47-Jhrige ist nun der einzige PGA Professional, der sowohl den Titel eines 5-Star-Professionals der PGAs of Europe trgt als auch den eines PGA Master-Professionals.
Gleich zwei Kapitel des neuen Ausbildungshandbuchs stammen aus der Feder von Oliver Heuler, Leiter der Golfschule des Golf & Country Club Fleesensee. Der 41-Jhrige sorgte fr eine vllige berarbeitung des Kapitels “Golftechnik Langes Spiel”, das nun 130 Seiten umfasst. Auerdem neuer Bestandteil der “Bibel” der Golflehrer-Azubis: Das Kapitel “Methodik und Didaktik”. Dort schildert Heuler auf 80 Seiten, wie der Golflehrer seine Erkenntnisse dem Schler so vermitteln kann, dass dieser ntige nderungen beispielsweise am Schwung begreifen und nachhaltig erfolgreich umsetzen kann. “Das Erste, was ein Golflehrer knnen muss”, so Heuler, “ist eine gute Analyse. Er muss erkennen, weshalb beispielsweise ein Schler sliced.” Mit Hilfe von Flussdiagrammen knne man das sehr strukturiert analysieren. Dann aber gehe es darum, die richtigen Korrekturen zu vermitteln. “Oft wei der Lehrer genau, was der Schler machen msste, um nicht mehr zu slicen. Aber er wei nicht, wie er ihn dahin bekommt. Das erklre ich im vllig neuen Kapitel Didaktik.” Das Lange Spiel habe er weiterentwickelt, vor allem nach dem Grundsatz: “Golfprofis schwingen nicht, sie schlagen!” Weit ber 1200 Stunden Arbeitszeit hat Heuler in seine beiden Kapitel des Ausbildungshandbuchs gesteckt, sie mit zahlreichen Fotos bebildert und auch das Grundlayout des neuen Standard-Werks des Golfunterrichts gestaltet.
image_1158938216993.jpegMit “Materialkunde und Schlgerreparatur” hat sich Oliver Neumann beschftigt. Der Head-Professional des Golf- und Landclub Regensburg hat das aktuelle Golfschlger- und Ballmaterial eingehend analysiert und erklrt auf ber 200 Seiten exakt, was es im Schlgerbau, beim Schlgerfitting und bei der Materialwahl zu beachten gilt. “Mir war es ganz wichtig, keine Werbeslogans der Hersteller wiederzugeben, sondern zu erklren, wie man einen Schlger fehlerverzeihend macht.” Die Regelppste des Golfsports, so Neumanns Erkenntnis nach ber eineinhalb Jahren Forschung, “haben der Industrie sehr strenge Normen gegeben. Die Hersteller versuchen nun, mglichst nahe an diese Grenzbereiche heran zu kommen”. Die Auszubildenden sollen nach der Lektre von Neumanns Kapitel “verstehen, wie sich der Ballflug verndert, wenn Komponenten des Materials verndert werden”. Und sie sollen auch wissen, was man beispielsweise unter mercerisierter Baumwolle versteht: Ein Mode-Lexikon ist ebenfalls Teil der Master-Arbeit von Oliver Neumann, der seit sieben Jahren einen ProShop betreibt: “Mit vielen Begriffen aus diesem Bereich sind die Auszubildenden noch nicht in Berhrung gekommen, aber auch das gehrt zum Wissen und zur guten Beratung, die ein PGA Professional leisten muss”, so der 34-Jhrige.
Martin Pyatt schlielich hat sich mit dem “Marketingkonzept eines Golfclubs” auseinander gesetzt und zu diesem Thema seine Master-Arbeit verfasst. “Golfanlagen, die Erfolg haben wollen, sollten sich ganz klar auf eine Sache spezialisieren. Sie mssen ihre USP, ihre Unique Selling Proposition herausstellen”, so der 43-jhrige Head-Professional vom GC Wasserburg Anholt. “Es gilt, die eigenen Ziele herauszustellen, die Konkurrenz zu analysieren und sich dann auf die eigenen Strken zu konzentrieren.” In Wasserburg-Anholt sind das die Jugendarbeit, fundierte Trainingskonzepte und erfolgreicher Mannschaftssport. ber ein Jahr lang hat Pyatt an seiner Master-Arbeit geschrieben, die Erkenntnisse fllen nun 38 Seiten. Der zweifache Familienvater stammt ursprnglich aus dem englischen Windsor, unterrichtet aber bereits seit 19 Jahren in Deutschland.