Golf Masters in Augusta – Turnier mit unberechenbarem Ausgang
Vom 8. bis 11. April findet auch dieses Jahr wieder das Masters in Augusta statt, und das nun bereits zum 85. Mal. Dabei ist das Turnier, auf einem der schönsten und extrem aufwändig gestalteten Anlagen der Welt, mit seinen berühmten giftgrünen Sakkos als Siegertrophäe, eines der spannendsten der Welt, denn wer gewinnt, ist jedes Jahr kaum zu prognostizieren. Die vergangenen sieben Jahre brachten Sieben unterschiedliche Gewinner hervor, und oftmals gibt es Überraschungen im letzten Moment.
Allein die Teilnahme an dem berühmten Golfturnier ist sagenumwoben, denn zum Masters kann man sich nicht qualifizieren, sondern nur von den 300 Mitgliedern des Clubs eingeladen werden, wobei die Kriterien dafür wenigstens in einem formellen Katalog definiert sind. Die besten Spieler bekommen alljährlich das Recht zugesprochen, wobei nur Männer antreten dürfen, so traditionell und konservativ ist das Auswahlverfahren. Frauen können sich lediglich für die Augusta Nationals Women’s Championship qualifizieren, die stets eine Woche vor den Masters stattfinden. Zu denen wird auch dieses Jahr die 17-jährige deutsche Europameisterin Paula Schlutz-Hansen anreisen. Der Glasboden bleibt weiterhin bestehen, und wer an dem traditionsreichen Rasen antreten darf, zählt entweder zu den besten männlichen Spielern der Welt oder hat gute Beziehungen, wobei der Kriterienkatalog garantiert, dass wirklich nur Asse antreten. Dazu gehören beispielsweise vergangene Sieger, aktuelle Champions, führende Platzierte aus den Majors des Vorjahres, führende Spieler aus der PGT Tour, Spieler, die derzeit hoch auf dem Official World Golf Ranking liegen, wie auch einige führende Amateurspieler. Ende 2020 hatten sich insgesamt 84 Spieler für die Teilnahme 2020 qualifiziert, und natürlich werden schon jetzt fieberhaft Golf Wetten abgeschlossen, wer dieses Jahr am Ende des Turniers das berühmte grüne Sakko überreicht bekommt.
Das Turnier, das nicht einfach von Fans, sondern von „Patrons“ – wie die Zuschauer dort elitär genannt werden – verfolgt wird, erstreckt sich alljährlich über vier Spieltage, wobei sich nach den ersten zwei Tagen nur die besten 50 Spieler, sowie zusätzliche Schlaggleiche für die finalen Runden qualifizieren. 2020 legte hier Bernhard Langer einen Altersrekord hin, als er es im Alter von 63-Jahren in die zweite Runde schaffte, mit einigen Monaten mehr auf dem Buckel als Tommy Aaron, der im Jahr 2000 diesen Rekord für sich verbuchen konnte.
Auf insgesamt 147 Hektar und einer Länge von knapp. 6,8 Kilometern wird über 18 Löcher gespielt, auf einer traumhaften Anlage gesäumt von Azaleen und Magnolien, um ein Preisgeld von gesamt 11,5 Millionen US-Dollar. 2020 gewann Dustin Johnson das Turnier und erhielt über 2 Millionen Dollar, doch auch der Zweitplatzierte Cameron Smith und Sungjae Im auf Platz drei trugen jeweils über eine Million US-Dollar heim.
Anders als bei vielen anderen Golfturnieren, bei denen es klare Siegerprognosen gibt, hat sich das Masters im US-Bundesstaat Georgia alljährlich als unberechenbar erwiesen. In den sieben vergangenen Jahren trug niemals der gleiche Spieler den Gewinn heim. Für Furore sorgte 2019 Tiger Woods mit seinem Comeback-Sieg, 2018 gewann Patrick Reed, 2017 Sergio Garcia, in den Vorjahren Danny Willett, Jordan Spieth, Bubba Watson und 2013 Adam Scott. Für die Schwierigkeit des Master-Kurses gibt es übrigens kein offizielles Rating des amerikanischen Golfverbands USGA, das Rating wurde von Mitbegründer Clifford Roberts eigens entwickelt und 2009 und von “Golf Digest” auf einen CR-Wert von 78,1 und einen Slope von 137 geschätzt.
Wer Golfwetten auf das Masters in Augusta abschließen will, kann sich natürlich nach der aktuellen Weltrangliste richten, bei der Amerikaner Dustin Thomas derzeit auf Platz eins liegt, und das konstant seit dem Vorjahr, gefolgt von Spanier Jon Rahm auf Platz zwei. Justin Thomas, der das Masters 2020 auf Platz vier abschloss, befindet sich derzeit auf Rang drei der Weltrangliste. Sungjae Im, der vergangenes Jahr Vizemeister wurde, liegt derzeit nur auf Platz 18 der Weltrangliste, und Tiger Woods lediglich auf Rang 44.
Das US Masters ist jedes Jahr das erste der vier Major-Turnieren im Profi-Golfsport, weshalb hinsichtlich Prognosen vor allem die Vorjahresleistung zählt. Es bleibt also spannend, ob Dustin Thomas zum ersten Mal seit vielen Jahren den Sieg im zweiten Jahr infolge heimtragen kann. Die Spieler bereiten sich derzeit nicht nur auf dem Platz, sondern auf geistig auf das wichtige Turnier vor. Mentales Training ist ein wichtiger Aspekt im Golfsport, allerdings in ausgeglichenem Maße, will man herbe Enttäuschungen vermeiden, wie zuletzt Bryson DeChambeau beim Master 2020, das erst im November ausgetragen wurde. Der Weltranglisten Siebte hatte große Pläne für Augusta, scheiterte aber an Schwindelgefühlen und Unwohlsein. Nach zahlreichen Tests und Untersuchungen kam dann die Diagnose – neuronaler Overkill im frontalen Cortex, oder einfacher ausgedrückt, er hatte zu viel mentales Training betrieben.
2020 war in vieler Hinsicht ein herausforderndes Jahr für die Spieler, die nicht nur bis Jahresende auf das Masters warten mussten, sondern dann ohne Zuschauer spielen mussten. 2021 normalisiert sich die Lage voraussichtlich wieder – im Januar gaben die Organisatoren bekannt, dass dieses Jahr zumindest “eine begrenzte Anzahl von Zuschauern” zugelassen wird.