Die Bedingungen waren nicht mehr ganz regulr, aber Dank meiner netten Partner hatten wir einen lustigen Tag. Nach diesem Tag waren der Platz und ich harte Gegner, gegen den ich mich im Laufe des Turniers geschlagen geben musste. Nach Runden von 8 und 5 ber Par durfte ich nach Hause fahren. Der zweite Cut, den ich in dieser Saison verpasst habe. In der folgenden Woche wurde dann daheim noch hrter trainiert, um in England ein besseres Ergebnis zu erzielen. Das Reiseziel England kann man auf unterschiedlichen Wegen erreichen. Mein Freund, der mir in dieser Woche als Caddy zur Seite stand, und ich haben uns fr den Seeweg entschieden. Mit dem eigenen Auto von Frankreich aus bersetzten nach Dover, und das Ganze mit einem Luftkissenboot. Die See war rau dazu, so dass selbst unser Boot dem Wellengang ausgesetzt war. Nur meinem Magen ist diese Schifffahrt nicht bekommen . image_1158940086486.jpegHerzlich willkommen auf der Britischen Insel! Alles war so wie fast immer: Regen, grauer Himmel, unzureichende Wegweiser an den Straen, Toastbrot den ganzen Tag. Golf auf ganz andere Art und Weise haben wir am ersten Tag kennengelernt. Ein kleines Turnier fand sowohl auf einem Kurzplatz als auch auf einer 9-Loch-Anlage statt. Der Spa wurde hier gro geschrieben und Bunker, in Form eines Bren, waren nichts Auergewhnliches. Leider wurde dieser Tag von einem Englnder gekrnt, der uns mit seinem Auto unsere rechte hintere Autoseite in einem Kreisverkehr eindellte. Zu allem berfluss suchte dieser nach vollbrachter Tat auch gleich das Weite. Das Kennzeichen konnten wir leider nicht mehr erkennen, aber wie sagt man so schn: shit happens. Am nchsten Tag ging es dann auf einen richtigen Golfplatz. Charthills, Nick Faldo Design, ca. 150 Bunker, unheimlich schn angelegt, anspruchsvoll und fair genial. Der Platz war zudem perfekt gepflegt. Whrend der Proberunde haben wir 8 Arbeiter gesehen, die einen Bunker von Hand geharkt haben. Kaum vorzustellen. Im Pro-Am traf ich auf den Mens Captain Douglas und seine Freunde, beide mit Namen Tony. Prima, die hatten schon zuvor beim Mittagessen ein Flschchen Rotwein verzehrt und waren entsprechend gut gelaunt. Schon vor dem Abschlag wurden ein paar Schnappschsse zur Erinnerung mit dem Fotohandy aufgenommen. Zudem wurde mir erklrt, dass ich golferisch nicht so viel von ihnen zu erwarten htte, sie aber durchaus sehr lustig seien. Und so war es dann auch, golferisch gar nicht so schlecht und ungemein witzig. Leider wurde unser Spiel durch ein heftiges Gewitter nach sieben Bahnen unterbrochen und nach einiger Wartezeit im Clubhaus ganz abgesagt. Sehr zum Leidwesen meiner Mitspieler. image_1158940086486.jpeg Auf die Frage, ob ich bereit wre am nchsten Tag noch mal mit Ihnen anzutreten, konnte ich nicht natrlich nicht nein sagen. Nchster Tag, gleiches Team, erneute Fotos, da die vom Vortag versehentlich gelscht wurden, aber die Gewitterunterbrechung kam bereits nach einem Loch. Wieder Pause, dann aber erneute Spielaufnahme. Die Runde wurde dann auch beendet, nur leider haben meine Herren an diesem Nachmittag ihr Versprechen mit den nicht so guten Ergebnissen eingehalten . Aber Spa hatten wir bestimmt von allen Teams am meisten. Der erste Turniertag verlief mit einer Parrunde eher durchschnittlich, so dass ich am nchsten Tag mehr leisten musste, um den Cut zu erreichen. Die ersten vier Lcher absolvierte ich mit Birdie, danach stellte sich mal wieder eine Gewitterpause ein. Muss es eigentlich immer bei unseren Turnieren regnen und gewittern??? Abends um neun Uhr, kurz vorm Dunkelwerden, war ich der glcklichste Mensch der Welt. Auf die vier Birdies vom Anfang hatte ich noch drei weitere draufgelegt, so dass eine 65 (7 unter Par) auf meiner Karte stand. Damit brauchte ich mir um den Cut keine Sorgen mehr zu machen, denn ich war unter die Top 15 gerutscht. Mit einer Schlussrunde von 68 (4 unter Par) und insgesamt -11 konnte ich sogar den geteilten 5.Rang belegen. Sowohl ich als auch Douglas, Tony und Tony waren begeistert.
image_1158940086486.jpegDie letzte Station machte ich dann in Ungarn. Von Wien aus fuhr ich mit einem Mietwagen und meinem Gepck, was diesmal komplett angekommen war, Richtung Budapest. 50km vor Budapest liegt der Golfplatz mit angegliedertem Hotel, in das ich zum Glck eingebucht war. Das Pro-Am bildete auch hier wieder den Turnierauftakt. Ein Mitspieler war Ungar, leider ohne Englisch- oder Deutschkenntnisse, was die Kommunikation sehr einschrnkte. Die anderen Beiden waren Wiener, die erst am falschen Abschlag vergebens auf Mitspieler warteten. Mit den sterreichern wurde es eine nette Runde, die im Laufe der Runde auf meine schwache Seite im Golfspiel aufmerksam wurden. Das Putten. Im Spielverlauf boten Sie mir eine Wette an: wenn ich nur 25 Putts in einer Turnierrunde bentigen wrde (fr meine Verhltnisse eine utopische Quote), dann wrde der eine mir in der Finalrunde die Tasche tragen und der andere wollte mir sogar fr drei Monate sein Auto berlassen. Abends beim Essen wurden die Wetteinstze nochmals besttigt Top die Wette gilt. Am nchsten Mittag vor meinem Start wurde mir mein lokaler Caddy, den ich ber die Tour angemeldet hatte vorgestellt. Ein 15jhriger Junge, Handicap 3, ungarischer Jugendmeister. Na, besser htte es mich wohl kaum treffen knnen. In der ersten Runde konnte ich mir Loch fr Loch ein gutes Ergebnis erkmpfen, obwohl ich hufig das Grn verfehlte. Zusammen waren es 4 unter Par (67 bei Par 71) mit nur 12 regulr getroffenen Grns und dafr aber nur 25 Putts, laut meiner Statistik. 25 Putts, da war doch noch was .. ich hatte die Wette gewonnen!!!! Meine Pro-Am-Partner stimmte diese Nachricht nicht so freudig. Einen guten Caddy hatte ich nun ja auch schon, und der Autoversprecher will seinen Wetteinsatz in etwas abgewandelter Form einlsen
Die folgende Runde spielte ich zwei unter (69 bei Par 71) mit fr mich normaler Puttquote und belegte damit vor der letzten Runde Platz 8. Die Abschlussrunde verlief bis zum zweiten Schlag auf Bahn 13 unspektakulr. Whrend ich durchs Rough ging, um nach der Fahnenposition auf dem Grn Ausschau zu halten, knickte pltzlich mein linker Fu um. Es knackte kurz und dann Schmerzen im Gelenk. Na prima, nahezu optimale Vorraussetzungen fr eine Abschlussrunde. Medizinische Erstversorgung ist in Ungarn auf einem Golfplatz nicht wirklich gegeben. Also einmal tief durchatmen, Zhne zusammenbeien und weiter gehts. Natrlich nur mit halber Kraft beim Schwung, aber Hauptsache das 18. Grn erreichen. Am Ende ist es nochmals eine 69 (-2 bei Par 71) geworden, insgesamt -8 frs Turnier und ein geteilter 6.Platz.
Mein Fu wurde dann vor Ort von einer ungarischen rztin verbunden, mehr oder weniger fachgerecht. Glcklicher Weise erklrte sich einer meiner sterreichischen Pro-Am-Partner, der als Zuschauer vor Ort war, bereit, mich mit meinem Auto zum Flughafen zu chauffieren. Alleine htte ich das kaum mehr geschafft. Am Flughafen habe ich mir dann von einem kompetenteren sterreichischen Sanitter nochmals den Fu verbinden lassen und dann ab nach Hause. Die Diagnose lautet Bnderdehnung des Auenbandes. Meine Physiotherapeutin und ich sind aber voller Zuversicht, das der Fu in einer Woche, wenn es losgeht bei den British Ladies Open, wieder in Ordnung ist.
Bis dahin.
Anja Monke