Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open: Die Ladies können kommen
Mit dem März geht auch ein langer, harter Winter zu Ende. Ein Winter, der selbst dem sonnenverwöhnten und warmen Schweizer Kanton Tessin grosse Schneemengen bescherte. Als Prof. Hanns Michael Hölz, Turnierdirektor der Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open (DBLSO), Mitte Februar am Austragungsort dieses drittgrössten LET-Events mit seinem Team die Vorbereitungen zum Turnier koordinierte, fand er den Platz unter einer dicken Schneedecke begraben. Mittlerweile ist der Schnee geschmolzen, im Golf Gerre Losone spielen Mitglieder und Gäste seit knapp vier Wochen auf Sommergrüns. Turnierdirektor Hölz sorgte sich dennoch, Schnee und Kälte könnten dem Platz zugesetzt haben. In einer Konferenz mit Golf-Gerre-Losone-Manager Patrick Widmer liessen sich Hölz und LET-Vertreter Andy Lott versichern, dass der Parcours den harten Winter schadlos überstanden hat. Ende März präsentiert sich er sich bereits in sehr gutem Zustand.
«Die Entwicklung der Vegetation liegt derzeit rund zwei Wochen hinter dem ‚normalen’ Zeitplan», sagt Widmer. Bis zur DBLSO Mitte Juni dauert es noch zehn Wochen. Kein Grund zur Sorge: «Auf den Platzzustand beim LET-Event wird der lange Winter keine Auswirkungen haben.» Für die kommenden Wochen wünsche er sich «schönes Wetter am Tag und Regen in der Nacht», sagt Widmer lachend. «Ernsthaft: laut unserem Headgreenkeeper Giancarlo Stefani wäre warmes, sonniges Wetter mit drei bis vier Regengüssen pro Monat ideal, um den Platz in absoluten Topzustand zu bringen.»
Wie gut der Platzzustand aktuell ist, erklärt Stefani gleich selbst: «Die Fairways sind dicht und satt grün.» Am Abend des 24. März,sei er mit dem Stipmeter unterwegs gewesen und habe die Geschwindigkeit der Greens gemessen: 10,5 – so schnell sind die Grüns noch nicht einmal bei allen LET-Turnieren. Zum Vergleich: Die USGA empfiehlt für schnelle Grüns einen Mindestwert von 8,5, die US Open verlangen für das Prädikat «schnell» 10,5. «Dass die Grüns in Losone sehr schnell und damit schwierig zu spielen sind, hat man auch in der letztjährigen Finalrunde gesehen, als Diana Luna auf der 18 ihren Birdie-Putt deutlich zu lang spielte – da waren nicht nur die Nerven schuld, das Green war trotz des heftigen Regens am Vortag blitzschnell. Das spricht für die Qualität des Platzes», sagt Turnierdirektor Hölz.
Auf dem Platz des Golf Gerre Losone laufen die Vorbereitungen für die 7. Austragung der Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open bereits seit letztem Herbst auf Hochtouren. Umbauarbeiten haben noch vor dem Winter stattgefunden. «Die Teeboxen der Spielbahnen 2 und 14 wurden planimetriert, sodass die Abschläge fürs Turnier entsprechend den Wünschen der LET zurückversetzt werden können, was sich auf die Gesamtlänge des Platzes auswirken wird», erklärt Widmer. Die auffälligsten baulichen Veränderungen wurden auf der ersten Spielbahn vorgenommen: Rechts vor dem Green lauert neu ein 75 Meter langer Fairwaybunker, links vom Green wurde ein Greensidebunker angelegt. Zudem wurde das Green um 15 Quadratmeter vergrössert. Ab dieser Saison geht’s in Losone schon auf der ersten Bahn richtig zur Sache.
Neue Bunker, grössere Teeboxen und ein vergrössertes Green 1 bedeuten auch mehr Arbeit für das Greenkeeper-Team. Dabei geht Giancarlo Stefani uns seinen Helfern die Arbeit auf dem von Golfarchitekt Peter Harradine als Championship Course konzipierten Parcours des Golf Gerre Losone sicher nicht aus. Der Platz verfügt nicht nur über ein erstklassiges Design, sondern auch über anspruchsvolle und pflegeintensive Grassorten. «Unsere Fairways sind mit Agrostis L93/Penn A4 bepflanzt, einem Bentgrass, das hauptsächlich auf Greens zu finden ist», erklärt Losone-Manager Patrick Widmer. Auf Topplätzen, die regelmässige Profi-Turniere beherbergen, wird Bentgrass auch auf den Fairways gepflanzt. «Es ist allerdings sehr arbeitsintensiv, muss regelmässig aerifiziert, vertikuttiert und gesandet werden. Das erzeugt zusätzliche Kosten», erklärt Widmer. Die DBLSO-Verantwortlichen und die Ladies European Tour sind froh, dass man sich in Losone diesen zusätzlichen Aufwand leistet. DBLSO-Turnierdirektor Prof. Hanns Michael Hölz jedefnalls findet Gefallen daran, «dass in Losone auf Fairways gespielt wird, welche die Spreu vom Weizen trennen».