Zecken auf dem Golfplatz
Durch das milde Wetter in diesem Jahr kann die Zeckensaison auf dem Golfplatz schon früher beginnen: bei steigenden Temperaturen erwachen die Zecken aus dem Winterschlaf. Dafür reicht es, wenn es an mehreren Tagen hintereinander etwas über 7 Grad Celsius sind, dann gehen die kleinen Zecken auf der Jagd nach Beute.
Besonders auf Wiesen, Wegrändern und im Wald fühlen sich Zecken wohl. Auf dem Golfplatz ist es das Rough, wo die Gefahr lauert. Denn Zecken suchen stets den nächsten Wirt zum stechen, der ihnen sprichwörtlich über den Weg läuft.
Kontrolle nach der Runde auf dem Golfplatz
Wenn ein Mensch vorbeikommt, kann sich die Zecke schnell auf ihm niederlassen oder durch Abstreifen an Haut oder Kleidung mit ihnen in Kontakt kommen. Festes Schuhwerk kann helfen, die Socken über die Hose ziehen und Kleidung tragen, die möglichst viel Körperoberfläche bedeckt. Auf heller Kleidung kann man die kleinen schwarzbraunen Tierchen zudem leichter erkennen. Sogenannte Repellents, spezielle insektenabweisende Mittel, die man sich auf Kleidung und Haut sprüht, können den Schutz vor den Spinnentieren erhöhen. Nach der Runde auf dem Golfplatz am besten gründlich Kleidung und Haut nach Zecken absuchen. Vor allem am Kopf und zwischen den Haaren, am Hals, unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen stechen die Tiere gern und saugen sich mit Blut voll. Dabei ist der Zeckenstich an sich nicht schädlich, doch können die Tiere gefährliche Erreger übertragen.
Wer einen Zeckenstich entdeckt, sollte zu einer Pinzette, einer speziellen Zeckenkarte oder einem anderen Fachwerkzeug zum entfernen greifen, die es in Apotheken und Drogerien zu kaufen gibt. Ohne das Tier zu quetschen, sollte es schnellstmöglich entfernt werden. Nach dem Entfernen ist es ratsam, die Wunde gründlich zu desinfizieren.
Gefährliche Erreger
Die Zecke gilt als gefährlichstes Tier Deutschlands, was an den Krankheitserregern liegt, mit denen die Blutsauger infiziert sein können. Neben der bakteriell bedingten Borreliose kann auch FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen werden. FSME ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Nach zunächst grippeähnlichen Symptomen kommt es bei vielen der Betroffenen zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Einige tragen schwere gesundheitliche Folgen mit dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemschwäche davon.
Die Infektionskrankheit wird durch den FSME-Virus ausgelöst, der in den Speicheldrüsen der Zecke sitzt. Beim Saugen kann es in die menschliche Blutbahn gelangen – und das sehr schnell. Wird ein Mensch von einer FSME-infizierten Zecke gestochen, kann der Virus auf den Menschen übertragen werden. Eine umfassende Vorsorge ist daher unbedingt notwendig. Neben der richtigen Kleidung, die möglichst viel vom Körper bedeckt, festen Schuhen, schützenden Repellents und dem Absuchen der Haut nach dem Spaziergang, gehört auch eine FSME-Impfung zu möglichen Vorbeugungsmethoden dazu. Vor allem in den FSME-Risikogebieten wie beispielsweise in weiten Teilen Bayerns, Baden-Württembergs, Südhessens und dem südöstlichen Thüringen sollten die aufgezählten Vorsorgemaßnahmen eine Selbstverständlichkeit sein.